
Venetien
Venetien oder auf italienisch Veneto verdankt seinen Namen und seine Bedeutung der Stadt Venedig, die über Jahrhunderte den Wein aus ihrem Hinterland vermarktete. Von ihrer Lagune und der Adriaküste erstrecken sich die Rebfelder über Ebenen und Hügel bis an den Rand der Alpen. Sie machen ein Drittel Venetiens aus und bilden einen wirksamen Schutz gegen kühle Luftströmungen und Schlechtwetter.


Andrea Sartori kam in einer Weinfamilie zur Welt, die seit drei Generationen mit Leidenschaft Weinbau und Weinhandel betrieb und wo er schon als Schuljunge in der Kellerei sein Taschengeld aufbesserte. Wollte er also von klein auf in die Fußstapfen seines Vaters, Großvaters und Urgroßvaters treten? „Dass ich mit Wein arbeiten wollte, wurde mir klar, als ich 18 Jahre alt war“, erwidert er.


Die Cantina Colli di Soligo hätte heute nicht einen solchen Erfolg vorzuweisen, wenn ihre Mitglieder nicht so weise gewesen wären, den großen Önologen Cesare Curtolo, Vater von Andrea Curtolo, zu engagieren. Der Prosecco ist ein Wein, der ein erhebliches Maß an Technik und deshalb nach versierten Önologen verlangt. Denn die Prosecco-Trauben ergeben keinen Wein, der lange altern kann.


Mit Francesca, Roberto und Carlo Paladin leitet inzwischen die zweite Generation den großen Betrieb, der mehrere Weinlinien sowie Destillate und Liköre erzeugt.


„Die Rolle der Zukunft ist es, Trauben von guter Qualität aus hervorragenden Weinbergen zu erzeugen und gleich gesinnte Trauben-Erzeuger unter Vertrag zu nehmen“, erklärt Carlo Pasqua mit Verve. „Der einzig weiter führende Weg besteht darin, die Qualität zu verbessern.“ Und die hat er beständig im Auge, ob in den Weinbergen oder der neuen High-Tech-Kellerei.


Einen guten Schaumweinproduzenten erkennen Sie daran, dass er dem Anbau seiner Trauben die gleiche Aufmerksamkeit schenkt, als ginge es darum, einen anspruchsvollen Weißwein zu erzeugen. Die Tenuta Val de Brun, oberhalb der Strasse, die von Conegliano nach Pieve di Soligo führt, ist dafür ein Paradebeispiel.


In der Familie Prà wussten schon die Generationen vor den Brüdern Sergio und Graziano aus ihren Hanglagen Weine von hoher Qualität zu erzielen. So wurde den beiden eine lebendige Tradition mitgegeben, auf der sie ihr Können aufbauten. Doch dabei blieben sie nicht stehen.


Das Wein- und Sektgut Azienda Agricola Loredan Gasparini gründete 1950 der Conte Pierro Loredan in dem Örtchen Venegazzu. Der Conte ist ein direkter Nachfahre des Leonardo Loredan, welcher von 1501 bis 1521 als Doge von Venedig das Staatsoberhaupt der Republik Venetien darstellte. Die zum Anwesen gehörende Villa diente einst als Sommerresidenz des Venezianischen Regenten.