
Toskana
Die Toskana zählt zu den ältesten Weinregionen der Welt. Schon die Etrusker verstanden es, hier Reben zu kultivieren und daraus Weine zu keltern. Nach ihren Erkenntnissen fuhren die Römer fort, die Weinwirtschaft zu entwickeln. Im Mittelalter waren es die florentinischen Adelsfamilien, die Wein als begehrte Handelsware mit Erfolg vertrieben und dies bis heute tun.
Die Toskana zählt zu den ältesten Weinregionen der Welt. Schon die Etrusker verstanden es, hier Reben zu kultivieren und daraus Weine zu keltern. Nach ihren Erkenntnissen fuhren die Römer fort, die Weinwirtschaft zu entwickeln. Im Mittelalter waren es die florentinischen Adelsfamilien, die Wein als begehrte Handelsware mit Erfolg vertrieben und dies bis heute tun.
Weinbau selbst wurde von der armen Landbevölkerung mehr schlecht als recht betrieben und nur die Klöster hielten Wissen und Tradition aufrecht. Es dauerte bis ins 19. Jahrhundert, bis eine Renaissance erfolgte. Nach dem Zweiten Weltkrieg machte sich wie generell in der Landwirtschaft – ein nur auf Produktivität ausgerichtetes Denken breit.
Eine radikale Veränderung setzte in den 60er Jahren des letzten Jahrhunderts ein, zuerst in der Toskana. Dabei gerieten die Pioniere, die sich darum mühten, die Qualität der Weine zu steigern, in Konflikt mit den verstaubten, aber strikt durchgesetzten Weingesetzen. Sie schrieben zum Beispiel beim Chianti, dem bekanntesten Wein der Toskana, einen Prozentsatz an weißen Trauben vor, der dessen Qualität deutlich minderte. Deshalb scherten die besten Winzer aus. Sie begannen mit französischen Premiumsorten zu experimentieren, sie als Cuvées teils mit Sangiovese zu assemblieren und in neuen Barriques auszubauen. Weil sie mit allen Vorschriften brachen, mussten sie ihre Weinkreationen als Vino di Tavola, als einfachen Tafelwein, etikettieren. Schon die ersten, nach dieser neuen Philosophie vinifizierten Weine wie der Sassicaia oder der Tignanello sorgten Anfang der 70er Jahre für eine Sensation. Sie ließen das außerordentliche Potenzial der Toskana erkennen und führten zum einen zu den so genannten Supertuscans, zum anderen zu einer Modernisierung und Renaissance der traditionellen Weine der Toskana wie Chianti, Brunello di Montalcino und Vino Nobile de Montepulciano.
Inzwischen wurden im Rahmen einer Vereinheitlichung innerhalb der Europäischen Gemeinschaft auch in Italien Landweingebiete geschaffen, so dass in der Toskana für die dort abgefüllten Qualitätsweine außerhalb der DOCGs die Bezeichnung Toscano Indicazione Geografica Tipica üblich geworden ist.
Wie so viele Winzer der Toskaner zählt auch Antonio Zaccheo zu den Feinschmeckern. „Ich mag besonders die traditionelle toskanische Küche, die unsere Geschichte respektiert“, sagt er.
„ Ein einladendes Ambiente, wozu ich Helligkeit, Sauberkeit, guten Service und natürlich sympathische Leute zähle, ist für mich obendrein sehr wichtig“. Er hat das Glück, dass sich zwei seiner Lieblingsrestaurants in der Nähe von Dudda befinden und er hat sie uns empfohlen.
Borgo Antico
In Dimezzano, einem nur aus einigen schön restaurierten Häusern bestehendem Weiler bei Lucolena in den grünen Hügeln des Chianti Fiorentino, an der Strasse von Dudda nach Radda, besuchen wir die "Locanda Ristorante Borgo Antico". Stefano und Patrizia Fissi haben das alte Landhaus vor bald fünfzehn Jahren übernommen und zu dem gemacht, was es heute ist: eine Hochburg traditioneller toskanischer Küche mit gepflegter rustikaler Atmosphäre und angegliederten sechs gemütlichen und behaglichen Gästezimmern.
Patrizia steht in der Küche, Stefano und Tochter Raffaela bedienen. Als Zutaten kommen nur frische Produkte aus der Umgebung in frage und natürlich wird alles selbst zubereitet. Kaltgepresstes Olivenöl spielt dabei eine große Rolle. Am besten beginnt man mit einer Fettunta, einer Scheibe Röstbrot mit Knoblauch und Öl, zu der Stefano gegrilltes mediterranes Gemüse reicht, aber es gibt auch Bruschette, Crostini und erstklassige Wurstwaren. Berühmt ist Patrizias Risotto mit Birnen und Gorgonzola oder im Herbst die Kastanien-Pappardelle mit Wildschweinragout. Als Hauptgericht kommt vor allem Fleisch vom berühmten Chianina-Rind in verschiedensten Zubereitungsweisen auf den Tisch und den Desserts kann man nicht widerstehen. Im Sommer lässt es sich wunderbar draußen auf der Terrasse im Schatten der Pergola sitzen und die Landschaft des Chianti genießen.
Ristorante Locanda Borgo Antico
Localita Lucolena
Greve in Chianti (Firenze)
Tel und Fax: 0039 055 851024
Info@ilborgoantico.it
www.ilborgoantico.it
Ruhetag Dienstag
Keine fünf Minuten von der Ausfahrt Valdarono der Autobahn A1 Florenz-Rom entfernt und doch in völlig ruhiger ländlicher Umgebung, liegt die Osteria Costachiara, ein früheres, 1883 errichtetes Bauernhaus. Aldo und Laura Betti begannen zunächst im Parterre Gäste zu bewirten, doch inzwischen haben sie das ganze Gebäude in ein Restaurant verwandelt. „Wir kochen wie zuhause, nur mit dem Unterschied, dass die Töpfe etwas größer geworden sind“, erklärt Aldo selbst bewusst, der gemeinsam mit seiner Frau in der Küche steht, während die Töchter Chiara and Carlotta bedienen. Der Speiseraum der Osteria gleicht einer reich gefüllten Speisekammer mit typischen Wurstsorten und Schinken, wo als klassische Anti pasti „salami e crostini“ auf den Tisch kommen. Dann folgen unwiderstehliche hausgemachte Pasta mit frischen Tomaten und Fenschelsamen, mit Wildschwein und Lorbeer oder mit Bohnen und Schinken. Spezialität der Familie ist die „bistecca fiorentina“, ein dickes Rindersteak mit Knochen, das in der großen Feuerstelle im ersten Stock gegrillt wird. Eine alte Scheune haben die Bettis mit viel Geschmack restauriert und darin vier Gästezimmer untergebracht.
Vineria Osteria Costachiara
Farzione Ville 129
Terranuova Bracciolini (Arezzo)
Tel und Fax: 0039 055 944 318
www.costachiara.it
info@costachiara.it
Ruhetage Montagabend und Dienstag


Wer die Familie Chiti in den Hügeln unweit des Städtchens San Gimignano besucht, gewinnt den Eindruck einer glücklichen, bodenständigen Familie und könnte leicht meinen, sie seien schon seit Generationen Winzer. Irrtum.


„Unsere Arbeit steht für Authentizität, Liebe zur toskanischen Heimat und Respekt vor jener Natur, die uns so reich beschenkt. Unsere Weine sollen das Gefühl vermitteln in Greve in Chianti zu sein. So, als säße man auf dem Hauptplatz und tränke ein Glas davon.“


Als freiberuflicher Önologe ist Riccardo Cotarella in Italien dermaßen erfolgreich, dass er sich die besten Auftraggeber des Landes aussuchen kann. Zu diesen zählen seit 2010 zwei Güter der Saiagricola, dem landwirtschaftlichen Zweig der italienischen Versicherungsgruppe SAI. Auf der Fattoria del Cerro und der Tenuta La Poderina vinifiziert Signor Cotarella einige der hochkarätigsten Weine der Toskana.