Apulien

Apulien ist die Nummer Eins der italienischen Weinregionen, was das Volumen betrifft und übertrifft dabei Sizilien. In der überwiegend flachen Provinz, die sich vom Sporn bis zum Absatz des Stiefels über 400 Kilometer an der Adria entlang erstreckt, werden an die 107.000 Hektar Rebflächen im Flachland und auf Hochebenen bewirtschaftet.

Schon Phönizier und Griechen, später dann die Römer erkannten die Eignung Apuliens für den Weinbau, der sich aber später auf Massenproduktion ausrichtete. Erst seit den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts hat eine Bewegung eingesetzt, die das Potenzial Apuliens besser auszuschöpfen beginnt.

Klima und Böden

Gemeinsamer Nenner der 25 DOC- und der sechs Landwein-Regionen ist das trockene, heiße Klima mit geringem Niederschlag. Klimatisch begünstigt ist die auf der einen Seite von der Adria, auf der anderen vom Ionischen Meer eingefasste Halbinsel Salento mit ihren vergleichsweise kühlen Nächten, wo die DOC Salice Salentino zunehmend auf sich aufmerksam macht. Überwiegend prägen fruchtbare Böden Apulien, auf denen die Reben hohe Erträge liefern. Die für höhere Weinqualität besser geeigneten Lagen befinden sich auf den kargen Hochebenen wie dem Plateau der Murge mit der – nach der achteckigen Stauferburg benannten – DOC Castel del Monte.

Die Rebsorten von Apulien

Der Schatz Apuliens besteht in der Fülle seiner oft autochtonen Rebsorten, von denen vier Fünftel Rotwein liefern. Noch längst sind sie nicht ausreichend erforscht. Am verbreitesten sind Aleatico, Bombino Nero, Malvasia Nera, Montepulciano, Negroamaro, Primitivo, Sangiovese, Somarello und Uva de Troia unter den roten sowie Bombino Bianco, Fiano, Falanghina, Impigno, Moscato die Trani, Trebbiano und Verdeca unter den weißen Sorten.

DOC-Weine in der Minderheit

Die DOC-Weine fristen bislang eher ein Schattendasein und stellen nur ein Zwanzigstel der Weinproduktion, von der ein großer Teil zu Industrie-Alkohol gebrannt wird oder weiterhin billige Tankware liefert. Allerdings haben gut gemachte IGT- Weine in letzter Zeit auch international einen Stellenwert gewonnen.

Rätselhafte Staufer-Burg

Von Bari, der Hauptstadt Apuliens, erreicht man in einer Stunde Fahrt das Castel del Monte. Schon von fern zeigt es sich auf seiner Kuppe und wirkt zunächst wie ein quadratischer Klotz.

Kommt man näher, erkennt man immer deutlicher seine faszinierende oktogonale Form, die noch durch die acht, ebenfalls achteckigen Türme betont wird. Zum nach Osten ausgerichteten Hauptportal führen zwei, auf einander zulaufende Treppen. Das exakt nach den Himmelsrichtungen platzierte Bauwerk verblüfft sowohl durch seine exakte Symmetrie wie durch die Qualität seiner Materialien. Die Mauern wurden aus glatten Kalksteinquadern errichtet, für die aufwändig gestalteten und mit korallenfarbigen Breccien verzierten Fenster und Torbögen nutzte man weißen Marmor.

Noch heute ein Rätsel

Friedrich II., Enkel Kaiser Barbarossas, gab den Bau des Castel 1240 in Auftrag. Über zehn Jahre zog sich dieser bis 1250 hin, so dass nicht sicher ist, ob er selbst es jemals vollendet sah, denn er starb im Dezember desselben Jahres. Bis heute gibt dieser außergewöhnliche Bau Rätsel auf. In seinem Innern liegen auf zwei Ebenen jeweils acht Trapez förmige Säle um den achteckigen Innenhof, die untereinander verbunden sind und vor allem im oberen Stock zum Teil große Fensteröffnungen aufweisen. Sie waren für die Zeit auf exquisite Weise mit Marmorarbeiten geschmückt, die später geplündert wurden und nur zum Teil bei der Jahrzehnte dauernden Restaurierung im letzten Jahrhundert ersetzt werden konnten.

Tiefe Symbolik des Oktogon

Bei dieser außerordentlich ausgefeilten und ästhetischen Anlage handelt es sich gewiss um keine – auf Verteidigung ausgerichtete – Burg, dazu fehlen obendrein sämtliche militärischen Attribute. Selbst zu einem längeren Aufenthalt des Kaisers und seines Gefolges konnte das Castel kaum dienen, denn wo hätten Diener, Soldaten und Pferde untergebracht werden sollen? Oft wurde es als Jagdschloss ausgegeben, aber dazu war seine Ausführung zu ausgefeilt und erlesen. Am ehesten lässt es an einen sakralen Bau denken. Aufgedeckt wurde, dass das zugrunde gelegte Oktogon eine tiefe Symbolik birgt, die sich mit Zahlmystik und kosmischen Vorstellungen der Astrologie deckt. Dies passt durchaus auf den Kaiser, der als undogmatischer Denker galt und sich lebhaft für arabische Philosophie interessiert hatte.

Aktuelle Öffnungszeiten unter: www.castellipuglia.org/en/monte.html

Die Winzer
Dr. Antonio Tumolo & Dr. Ennio Cagnazzo
Ennio Cagnazzo in Leverano

„Die apulischen Weine sind nicht alle gleich. Jeder Wein ist besonders und unverwechselbar. Das liegt an zwei der interessantesten und komplexesten Aspekte, die dem apulischen Wein seinen Charakter verleihen: das Terroir und das Klima. Meine Aufgabe ist es, diese Besonderheiten auf die Flasche zu bringen.“

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Francesco Cavallo
Francesco Cavallo in San Marzano

Seit vielen Jahren arbeitet auch Jacques’ Wein-Depot mit der Cantine San Marzano zusammen. Dabei haben sich die Weine unter dem Il Pumo-Label zu wahren Publikumslieblingen und echten Bestsellern entwickelt. Kein Wunder, bei der überragenden Qualität, den die Cantine San Marzano nun seit vielen Jahrzehnten liefert.   

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Valentino Sciotti
Valentino Sciotti in Ortona

„In Süditalien zu arbeiten heißt, in einem Land mit riesigem Potenzial zu arbeiten. Es ist einfach voll ausgereifte Trauben zu lesen, doch es ist anspruchsvoll daraus gute Weine zu erzeugen. Deshalb arbeiten wir wie ein kleines Boutique-Weingut, obwohl wir das nicht sind: Mit größter Sorgfalt, neustem Know-how und hoher Konzentration bei der Arbeit schaffen wir Weine, die Ausdruck unserer Heimat sind.“

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