
Südwesten-Süden
Der „Vin de Pays“, so die französische Bezeichnung für den Landwein, ist buchstäblich in aller Munde. Als er 1973 als gehobene Stufe des einfachen Tafelweins ins Leben gerufen wurde, ahnte noch niemand, welchen Siegeszug der Vin de Pays in Frankreich und der Welt antreten würde. Der Motor dieser rasanten Entwicklung war und ist Südfrankreich.
Der „Vin de Pays“, so die französische Bezeichnung für den Landwein, ist buchstäblich in aller Munde. Als er 1973 als gehobene Stufe des einfachen Tafelweins ins Leben gerufen wurde, ahnte noch niemand, welchen Siegeszug der Vin de Pays in Frankreich und der Welt antreten würde.
Der Motor dieser rasanten Entwicklung war und ist Südfrankreich. Viele Winzer, die ihre Weine bis dahin unter den Appellationsbezeichnungen des Languedoc und Roussillon vermarktet hatten, erkannten in den Landweinen die große Chance, ihr Spektrum an modernen Gewächsen, die dem internationalen Geschmack entsprachen, erheblich auszuweiten.
Anders als die oftmals engen Regelwerke der Qualitätswein-Appellationen räumen die Landwein-Statuten dem Winzer eine weiter gefächerte Auswahl an Rebsorten ein: Entsprechend groß sind die Möglichkeiten, Neues auszuprobieren und die Welt mit ansprechenden Innovationen zu überraschen. Pioniere wie Pierre Degroote, Pierre Bésinet, die Familie Teisserenc und andere nutzten die neuen Freiheiten schon früh und begannen in großem Stil internationale Edelreben wie Chardonnay und Sauvignon Blanc sowie Cabernet Sauvignon, Merlot und Syrah zu pflanzen. Der Erfolg stellte sich rasch ein, und heute sind diese ansprechenden „Vins de cépages“ (Rebsortenweine) nicht mehr aus dem Midi wegzudenken.
Das Gros der Landweine des Midi wird unter der Bezeichnung „Vin de Pays d’Oc“ vermarktet, die die gesamte Region zwischen Perpignan und Avignon abdeckt. Zusätzlich gibt es kleinere Gebiete wie zum Beispiel „Vin de Pays de Côtes de Thongue“.
Obwohl Landweine nominell unterhalb der Ebene der Appellation-Contrôlée-Weine angesiedelt sind, ist ihre Qualität oft mindestens ebenbürtig. Einige Erzeuger bereiten sogar Landweine, die es ohne weiteres mit den nobelsten Cru-Classés aufnehmen können. Beispiele sind der „Cigalus“, ein niveauvoller Cabernet-Merlot von Gérard Bertrand, oder der „Paradoxe“ der Domaine de l’Arjolle. Bei Kennern genießen diese konzentrierten und intensiven Weine „Kultstatus“.
Nicht weit von Gondrin und der Domaine des Cassagnoles lohnen zwei Schlösser den Besuch, die beide zugleich für ihren Armagnac bekannt sind.
Das Château du Busca-Maniban in der Nähe von Mansencôme wurde auf einer Kuppe errichtet, von der man einen weiten Blick auf die Ténarèze genießen kann und bei klarem Wetter sogar die Gipfelkette der Pyrenäen zu sehen ist. Der elegante Bau, der auf den Ruinen einer mittelalterlichen Burg errichtet wurde, beeindruckt im Innern durch die bombastische Treppe, die in den ersten Stock führt, wo der italienische Salon einen schönen Eindruck davon gibt, wie Adelige im 18. Jahrhundert gewohnt haben. Sehenswert sind auch die Küche und eine mit italienischen Gemälden geschmückte Kapelle. Der Besuch endet in der Bibliothek, in der man die exzellenten Armagnacs des Schlosses probieren kann.
Von April bis Mitte November nachmittags gegen Eintritt. www.buscamaniban.com
Nur wenige Kilometer weiter in Richtung Condom war das Château de Cassaigne mit seinem gepflegten Park einst die Bischofsresidenz. Darin wurde dem Armagnac ein Museum gewidmet und die Chais des Schlosses können als gediegenste Fasskeller des Gers gelten. Berühmt ist die Küche aus dem 16. Jahrhundert, deren Decke wie ein Backofen gemauert ist.
Ganzjährig geöffnet von 9–12 h und von 14–19 h. www.chateaudecassaigne.com
Condom mit seinen alten Stadthäusern, seinen Armagnac-Händlern und den Quais an der kanalisierten Baisse hat viel Charme. Der Ort war eine wichtige Station auf dem Jakobsweg, was seine im gotischen Stil gehaltene imposante Kathedrale bezeugt. Kommt man aus Richtung Gondrin nach Condom, findet man gleich zu Beginn des Städtchens ein Schild, das zum Moulin du Petit Gascon weist, einem sympathischen kleinen Restaurant mit guter Regionalküche, wo man im Sommer auf der Terrasse direkt an einer Schleuse speisen kann.
Moulin du Petit Gascon
Route d’Eauze, Chemin de l’Argenté,
32100 Condom,
Tel. +33 5 62 28 28 42.
Auch die Küche der Gascogne schöpft aus dem Vollen. Bei aller Raffinesse bleibt sie der Bauerntradition treu. Vor allem dekliniert sie die regionalen Spezialitäten wie Geflügel und Lamm. Seit 100 Jahren wird in der Bonne Auberge in Manciet das kulinarische Erbe der Musketiere gepflegt. Pépito und Simone Sampietro tun sich dabei besonders hervor. Sie verbinden Gastfreundschaft, Gemütlichkeit und feine Küche zu einem unwiderstehlichen Ganzen. Schöne Terrasse am Dorfplatz.
Nette Zimmer.
Bonne Auberge
F-32370 Manciet
Tel. +33 562 085004, Fax. +33 562 085884
Sonntagabend geschlossen.
Last but not least kann man auch auf der Domaine des Cassagnoles das idyllische Leben der Gascogne genießen. Janine und Gilles Baumann bieten eine Ferienunterkunft für bis zu acht Personen an. Ein ruhiger Garten mit Barbecue gehört ebenso dazu wie vier Zimmer, Salon, Sat-TV, eine voll eingerichtete Küche sowie Waschmaschine und Trockner. Nur wenige Kilometer entfernt stehen Sportbegeisterten Tennis-, Boule- und Golfplätze zur Verfügung.


„Jurançon ist einmalig auf der großen Landkarte der französischen Weine. Meine Mission ist es, den regionalen Charakter zu erhalten, aber moderne und nachhaltige Methoden zu nutzen, um unverwechselbare Weine für unsere Kunden zu erzeugen.“


Olivier Ramé, der Schwiegersohn von Alain Maurel, kam erst durch seine Liaison mit Stéphanie Maurel zum Wein. Ursprünglich arbeitete er im Finanzsektor und genoß die Vorzüge der Großstadt Paris. Erst als er in die Abläufe eines Weingutes involviert wurde und Gefallen am Wein fand, freundete sich auch sein Schwiegervater mit der Idee an, Olivier in die Abläufe einzubeziehen.


„Ich bin Argentinier, 1969 in Mendoza geboren und dort aufgewachsen. Meine vier Großeltern sind aus verschiedenen Ländern: Mein Großvater väterlicherseits war Schweizer, meine Großmutter Deutsche, mein anderer Opa Spanier und die Großmutter mütterlicherseits Argentinierin.“ Schon auf der Schule entschied sich Gabriel Ruetsch für Weinbau und Önologie.