
Loiretal
Vom Zentralmassiv nimmt die Loire über 1000 Kilometer ihren Lauf, um bei Nantes in den Atlantik zu münden. Zunächst fließt sie nach Norden, wendet sich dann aber in Orléans nach Westen. In der Touraine und im Anjou-Saumur säumen zahlreiche majestätische Schlösser ihren Mittellauf oder ihre Nebenflüsse.
Vom Zentralmassiv nimmt die Loire über 1000 Kilometer ihren Lauf, um bei Nantes in den Atlantik zu münden. Zunächst fließt sie nach Norden, wendet sich dann aber in Orléans nach Westen. In der Touraine und im Anjou-Saumur säumen zahlreiche majestätische Schlösser ihren Mittellauf oder ihre Nebenflüsse.
Das Loiretal bildet die räumlich ausgedehnteste Weinbauregion Frankreichs mit bald 50 verschiedenen Appellationen und allen erdenklichen Weinarten. Im Zentrum brilliert die Rebsorte Sauvignon Blanc, die vor allem in Sancerre und Pouilly-Fumé ihren raffiniertesten Ausdruck erfährt. Sie spielt auch in der Touraine eine wichtige Rolle, wird dort aber vom Chenin Blanc übertrumpft, der in Vouvray, Montlouis und Jasnières insbesondere als edelsüßer Wein Triumphe feiert. Doch hier bietet die Loire auch dem Cabernet Franc hervorragende Bedingungen, der nirgends so kraftvolle und Jahrzehnte alternde Weine zu schenken vermag wie in Chinon, Bourgeuil und Saint-Nicolas-de-Bourgeuil. Den größten Charme entwickelt er jedoch als Saumur-Champigny.
Saumur ist zugleich die Hochburg der Crémant-de-Loire-Produktion, die im Wesentlichen auf Chenin basiert. Auch als trockener Wein spielt er dort eine Rolle, wenngleich er in diesem Stil seinen Höhepunkt in der Appellation Savennières erreicht. Noch berühmter sind seine lieblichen und edelsüßen Qualitäten in Bonnezeaux, Quart de Chaume und den Coteaux du Layon, während die Appellation Anjou in Qualitäten und Preisen moderater bleibt. Dort überzeugen, vor allem beim Anjou Villages, ausgewogene Rotweine aus den beiden Cabernets. Den Abschluss des Loiretals bildet das eher flache Pays Nantais, die Heimat der vier verschiedenen Muscadet-Appellationen mit ihren frischen und erfrischen-den Weißweinen.
So unterschiedlich die einzelnen Anbauregionen der Loire und ihre Appellationen auch sein mögen, Frische und Finesse bilden den gemeinsamen Nenner. Und für jeden Geschmack hält die Loire den passenden Wein bereit, ob erfrischenden oder kraftvollen trockenen Weißen, fruchtigen Rosé, leichten oder auch samtigen Rotwein, liebliche oder edelsüße Spezialitäten, einfache Perl- oder raffinierte Schaumweine.
Nantes ist eine aufstrebende Stadt. Das illustriert auch ihre nun bestens in Szene gesetzte Vergangenheit.
Nach diversen Jahren der Renovierung und drei Jahren Totalschließung steht das grandiose Château des Ducs de Bretagne wieder zum Besuch offen. Kostenlos kann man in seinem Hof, an den Wallgräben und auf den mächtigen Festungsanlagen spazieren. Ursprünglich eine mittelalterliche Burg – der ältestes Teil ist aus dem 13. Jahrhundert – stieg es zur herzöglichen und später königlichen Residenz im 15. Jahrhundert auf und zeigt die ganze Pracht der Renaissance in seinem Schloss. Darin hat das neue historische Museum Platz gefunden. Mit moderner Technik werden die reichhaltigen Sammlungen der Stadt in sieben Sequenzen und in 32 Sälen spannend zur Schau gestellt und die Brücke geschlagen von der gallorömischen Vergangenheit bis zur städtischen Zukunftsplanung. Zusätzlich gibt es kontinuierlich aktuelle, zeitlich begrenzte Ausstellungen und Veranstaltungen. Weitere Informationen unter www.chateau-nantes.fr
Wer Nantes besucht, darf sich eine der schönsten Brasserien Frankreichs nicht entgehen lassen. Mitten im Zentrum, am Platz des Theaters Graslin, der heutigen Oper, hat sich „La Cigale“ seine originale Dekoration aus der Zeit um 1900 bewahrt mit Spiegeln und Kacheln, bemalten Decken und geschnitzten Holzverkleidungen. Das schöne dabei ist, sie steht von morgens um halb acht bis Mitternacht (man schließt um 0h30) zum Besuch offen, so dass man nach Lust und Laune und Zeit dort frühstücken, Mittagessen (das übrigens durchgängig serviert wird!), Nachmittagstee oder Abendessen einnehmen kann. Dabei wird man – außer zu heftigen Stoßzeiten – sehr zuvorkommend bedient. Die Karte beschränkt sich zwar auf Klassiker – zu allererst Meeresfrüchte – , überzeugt aber durch Frische und Qualität der Produkte. Und das gilt auch für die Weine. Abends besser reservieren.
La Cigale
4, Place Graslin
F 44000 Nantes
Tel. +33 251 84 94 94 Fax +33 251 84 94 95
www.lacigale.fr


Das größte Weinbaugebiet an der Loire hört auf den Namen Touraine, nicht vergessen werden sollte aber auch sein traumhaft klingender und historischer Beiname „Garten Frankreichs“. Schon die Römer sollen dort Wein angebaut haben, in Mittelalter und Renaissance zog die Provinz vor allem französische Könige an. Ihre zahlreichen Schlösser ergeben auch heute noch ein wundervolles Landschaftsbild. Und inmitten dieser malerischen Kulisse thront die Domaine du Clos du Bourg.


In der Cave de Saumur wird niemandem das Recht zugestanden, schlechte Qualität abzuliefern. Jedes der 300 Mitglieder wird individuell von den Agronom der Genossenschaft betreut. Diese haben die 1.800 Hektar Weinberge der Mitglieder kartografiert und in den Computer eingegeben.


Im Herzen Frankreichs, wo sich die aus dem Süden kommende Loire nach Westen wendet, liegen einige der besten Anbaugebiete der Loire-Ebene. Neben bekannteren Appellationen wie Sancerre verdient besonders das am Ufer des Cher, einem Nebenfluss der Loire, gelegene Reuilly Beachtung. In der Appellation Reuilly ist als Weißweinsorte ausschließlich Sauvignon Blanc zugelassen.


Die Sagets gehören zu den ältesten Winzerfamilien an der oberen Loire. Bereits seit acht Generationen betreiben sie ihr Weingut in der Gemeinde Pouilly-sur-Loire. Jean-Louis Saget leitet die Geschäfte und hat die Weinbauaktivitäten sukzessive auch auf andere Regionen der Loire, etwa die Touraine und das Muscadet, ausgeweitet.


„Ich möchte, dass man unsere Schaumweine mit der Loire verbindet! Jeder Schluck sollte sich wie ein frischer und sonniger Nachmittag auf dem Fluss anfühlen, umgeben von Natur und Kulturstätten. Etwas, das vertraut ist und sich genießen lässt.“


Die Domaine de la Quilla ist eine Familienangelegenheit. Gérard kümmert sich um die Weinbereitung und seine Frau Laurence vermittelt ihre Begeisterung für die eigenen Weine den Kunden. Und Gérards Bruder Daniel ist tagtäglich in den Weinbergen - auch wenn er "offiziell"schon in Rente ist. Seine Leidenschaft für die Geologie kann Daniel Vinet in den eigenen Weinbergen ausleben.