
Champagne
Der Champagner behauptet sich trotz aller Konkurrenz nicht nur als der angesehenste aller Schaumweine, sondern auch als der Luxuswein schlechthin, der überall dort seinen Platz hat, wo man einen besonderen Anlass feiern möchte. Erst ab Mitte des 17. Jahrhunderts begann der Wein der Champagne seine Perlen häufiger zu bilden und als Schaumwein bekannt zu werden.


Winzer-Champagner sind bei uns immer noch weitgehend unbekannt. Zu Unrecht. Den Ruhm des Champagners begründeten die großen Häuser, die Trauben von den fast 15.000 Weinbauern der Region kaufen. Erst mit der Wirtschaftskrise Ende der 20er Jahre des letzten Jahrhunderts begannen Winzer ihre eigenen Weine zu vinifizieren und zu vermarkten.


Weingutsgründer François Taittinger entschied sich schon 1952 für einen großen Anteil Chardonnay in seinen Cuvées, was bis heute den Weinstil des Hauses prägt. Pierre-Emmanuel Taittinger und seine Kinder Vitalie und Clovis halten daran weiterhin fest.


Die ganze Familie ist bei den Tarlant eingespannt und arbeitet Hand in Hand unter der Leitung von Jean-Mary, der sein Wissen und sein Engagement nicht nur auf dem eigenen Gut einbringt, sondern auch in verschiedenen Organisationen und Institutionen. Unter anderem ist er der Präsident des Institut Technique du Vin in der Champagne und dessen Vize auf nationaler Ebene, also in allem, was Weinbau und Vinifikation angeht, in höchstem Maße beschlagen.
Der Champagner behauptet sich trotz aller Konkurrenz nicht nur als der angesehenste aller Schaumweine, sondern auch als der Luxuswein schlechthin, der überall dort seinen Platz hat, wo man einen besonderen Anlass feiern möchte.
Erst ab Mitte des 17. Jahrhunderts begann der Wein der Champagne seine Perlen häufiger zu bilden und als Schaumwein bekannt zu werden. So gewann er Anhänger bei Hof und von anderem Adel, doch erst 200 Jahre später gelang es, seine Produktion wirklich zu meistern und so zu vergrößern, dass er die Welt zu erobern vermochte.
Die Qualität des Champagners beruht auf dem Zusammenspiel verschiedener Faktoren, die zum einen auf den Eigenschaften seiner Heimatregion, zum anderen auf dem Know-how bestehen, mit dem er hergestellt wird. Die Champagne entstand durch das Absinken des Pariser Beckens, als sich die Alpen auffalteten. Dadurch bildete sich zwischen Paris und Troyes einerseits und Reims andererseits eine sanft gewellte Landschaft mit typischen Hügelrücken, die nach Osten hin kürzer und abrupter, nach Westen hin länger und sanfter sind. Die Hänge bieten den Reben an der Grenze ihrer Wachstumszone eine gute Sonneneinstrahlung, während die Kreide, der vorherrschende Bodentyp, sie durch ihre hervorragenden Drainage-Eigenschaften vor einem Übermaß an Feuchtigkeit bewahrt. Außerdem konnten in den enormen Kreideschichten der Champagne leicht Keller ausgehoben werden, die sich als ideal für die Flaschenreife der Weine erwiesen.
In dem außerordentlich aufgesplitterten Anbaugebiet, das 1927 definitiv begrenzt wurde, dürfen seit 1935 nur drei Sorten für Champagner verwandt werden: Pinot Noir, Pinot Meunier und Chardonnay, die jede ihr Hauptanbaugebiet in den vier großen Regionen der Champagne gefunden haben: In der Montagne de Reims dominiert Pinot Noir, an der Côte des Blancs und der Côte de Sézanne, die bisweilen als zwei Regionen angesehen werden, herrscht die Chardonnay vor. In der Vallée de la Marne hat die Pinot Meunier ihre Hochburg, während die sich anschließende Côte des Bar ebenfalls vo der Pinot Noir bestimmt wird.
Die Kunst der Herstellung des Champagners bestand und besteht vor allem darin, aus Trauben unterschiedlicher Sorten, Herkünfte und Jahrgänge Grundweine von ganz bestimmtem Charakter zu mischen, die den immer gleich bleibenden Stil einer Cuvée garantieren. Darauf basiert das Ansehen der Marken der verschiedenen Champagner-Häuser, aber auch der Ruf der Champagne im Allgemeinen, die selbst zu einer – mit Vehemenz verteidigten – internationalen Marke geworden ist. Nur in Sonderfällen und vor allem von den unabhängigen Récoltants-manipulants, den selbst abfüllenden Winzern, werden einzelne Lagen herausgestellt.
La Côte des BlancsDie Côte des Blanc besteht aus Hügelrücken mit dominierenden Kalkböden, die sich südlich von Epernay über 15 Kilometer erstrecken. Ihre Hänge sind nach Osten ausgerichtet, so dass die dortigen Rebparzellen gegen die vorherrschenden Westwinde geschützt sind. Der hohe Kalkanteil in den Böden kommt vor allem der Chardonnay entgegen, die sich hier deshalb zur vorherrschenden Sorte mit rund 95 Prozent der Bestockung entwickelt und der Teilregion zu ihrem Namen verholfen hat. Wird als Grundcharakter der Champagner der Côte des Blancs Frische, Finesse und Mineralität angegeben, so bringt die Chardonnay doch den Charakter jedes einzelnen Terroirs zum Ausdruck und zeigt sich zum Beispiel in Cramant kräftiger, in Avize besonders ausgewogen und in Oger ausgesprochen fein, doch mit charakteristischem Biss. Die Côte des Blancs besitzt sechs der 17 Grands Crus der Champagne, und zwar Oiry, Chouilly, Cramant, Avize, Oger und Le Mesnil sur Oger und fünf der 41 Premiers Crus, nämlich Cuis, Villeneuve-Renneville, Voipreux, Vertus und Bergères-lès-Vertus.

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