
Burgund
Das Burgund ist eine der faszinierendsten Weinregionen der Welt. Dafür ist zunächst seine Geologie verantwortlich. Im Burgund regiert das Kalkgestein, mit starker Dominanz in Chablis, wo es dem Chardonnay seinen einmalig mineralischen Charakter verleiht, im Gemisch mit Lehm und Mergel an der berühmten Côte d’Or.


1931 fanden sich im Burgund 98 Weinbaupioniere zusammen. Aus dem Wunsch heraus durch gemeinsames Bewirtschaften, Ausbauen und Vermarkten schwierige Zeiten besser zu bewältigen gründeten sie die Caves des Vignerons de Buxy. Der erste Keller verfügte über ein Fassvolumen von 8000 hl. Erstmalig kam der Wein in Flaschen in den Verkauf. Eine bis dato noch nicht so übliche Vermarktung, denn die meisten Weine wurden noch im Fass verkauft.


Die Cave Bailly Lapierre, ganz im Norden des Burgunds und nur eineinhalb Autostunden von Paris entfernt, ist eine ungewöhnliche Genossenschaft, weil sich die Menschen, die dort arbeiten, gut verstehen; ihre 80 Mitglieder haben einen Sonderfall geschaffen. Alle 80 sind nämlich gestandene und unabhängige Winzer in den Dörfern Saint-Bris-le-Vineux, Chitry le Fort, Irancy und Coulanges-la-Vineuse.


Im Château Philippe le Hardi in Santenay, das einst dem Herzog des Burgund gehörte, regiert heute Gérard Fagnoni. Der Weinbauingenieur und Önologe wurde mit der Leitung dieses großen Weinguts mit der beeindruckenden Burganlage betraut, als es 1997 von der Bank Crédit Agricole übernommen wurde. Seither steht bei der Arbeit in den Weinbergen die Qualität im Vordergrund.


Die Chablisienne hat sich unter den Winzergenossenschaften Frankreichs zu einem bewunderten und beneideten Star aufgeschwungen, denn es gelingt ihr, den Widerspruch zwischen großen Mengen und Weinen von hoher und höchster Qualität aufzulösen. Damien Leclerc lenkt die Geschicke von La Chablisienne mit einer klaren Strategie: „Das Beste unserer Produktion selbst behalten, um es in Flaschen zu füllen und zu kommerzialisieren.“