Das Beaujolais

Die Weinregion des Beaujolais erstreckt sich zwischen Lyon im Süden und Mâcon im Norden über eine Länge von rund 55 Kilometern und eine Breite, die selten 15 Kilometer überschreitet.

Im Osten wird sie vom Tal der Saône begrenzt und im Westen von den Monts du Beaujolais. Bekannt ist sie für ihre im Charakter leichten, tanninarmen und früh zu trinkenden Rotweine aus der Sorte Gamay. Als Weinbereitung wird bis auf seltene Ausnahmen die beaujolaiser Methode verwendet, die auf der Gärung von ganzen Trauben fußt.

Der südliche Teil des Beaujolais, in dem die Böden größtenteils aus Mergel und kalkhaltigem Untergrund bestehen und zu dem 72 Gemeinden gehören, stellt die Appellation Beau-jolais und Beaujolais Supérieur, die etwa 10.500 Hektar bedeckt. Sie ist die Hauptquelle des ab dem dritten Donnerstag im November vermarkteten Beaujolais Nouveau oder Primeur. Die unter dieser Bezeichnung angebotenen Weine bleiben nur vier Tage mit den Schalen in Kontakt und sind zum schnellen Genuss bestimmt, während der eigentliche Beaujolais in sieben bis acht Tagen mehr Fülle und Nachhaltigkeit gewinnt. Etwas Weißwein wird aus Chardonnay gekeltert.

Im Zentrum der Region erstreckt sich die Appellation Beaujolais Villages, die nordwestlich von der regionalen Hauptstadt Villefranche-sur-Saône ansetzt und sich über Beaujeu hinauf bis an die nordwestliche Grenze des Beaujolais zieht und zu der rund 6000 Hektar in 38 Gemeinden zählen. Hier sind die Weine etwas voller und langlebiger.

Die besten Lagen des Beaujolais, seine zehn Crus, reihen sich von Saint-Etienne-la-Varenne südlich des Mont Brouilly bis nach Saint-Amour-Bellevue auf einem schmalen Band, dessen Bodenstruktur kristallinen Charakters ist und vorwiegend Granit-, aber auch Schieferverwitterungsböden aufweist und 6370 Hektar umfasst. Je nach unterschiedlichem Mineralgehalt zeigen die Crus – von denen der Moulin-à-Vent der berühmteste ist – eine subtile Variation an floralen und fruchtigen Aromen und besitzen zum Teil ein Alterungs-potenzial von zehn und mehr Jahren.

Mount Brouilly und Mabeau

Der Mont Brouilly erhebt sich als weithin sichtbare Halbkugel am Rande der Saône-Ebene auf der Höhe von Belleville. Gekrönt wird er von der Kapelle „Unserer Lieben Frau der Weintrauben“, der Hüterin der Weinberge.

Die Winzer erflehten von ihr Beistand gegen den Echten Mehltau, der ihnen um 1850 arge Probleme bereitete. Sie legten für eine Kapelle zusammen, die am 8. September 1857 eingeweiht wurde. Und der Mehltau verschwand. Dank der Heiligen Jungfrau oder – wie Ungläubige meinten – wegen der aufkommenden Schwefelbehandlung der Rebstöcke. Noch immer immer pilgern viele Einheimische am 8. September hinauf auf den Berg. Es lohnt aber auch anderen Tagen, wenn die Sicht klar ist, hinauf zu wandern. Zur warmen Jahres-zeit sind die Wiesen auf der Bergkuppe ein beliebter Picknickort.

Der 483 Meter große einstige Vulkanhügel besteht überwiegend aus Porphyr, einem enorm harten blauen Gestein, das an der Oberfläche mit Ton gemischt ist. Am Fuße des Mont trifft man auf sandige Böden, die von Granitadern durchzogen werden. Der besondere Boden und die Symbolbedeutung des Mont veranlassten die Winzer, die an seinen Hängen Rebflächen besaßen, um eine gesonderte Appellation zu kämpfen, die ihnen zugebilligt wurde. Die AOC Côte de Brouilly – nicht mit der viermal größeren AOC Brouilly zu verwechseln – besitzt tatsächlich ihre eigene Identität mit kräftiger strukturierten Weinen, die gut altern. Mit knapp 300 Hektar gehört die Appellation zu den Zwergen unter den Crus des Beaujolais und bleibt ein Insider-Tipp. Anteil an ihr haben vier Gemeinden: im Westen Quincié, im Norden Cercié, im Osten Saint-Lager und im Süden Odénas.

In Odénas befindet sich eines der charmantesten Restaurants des Beaujolais: Christian Mabeau. Den Charme verdankt es zuerst Sylvie Mabeau, die sich um die Gäste kümmert, und Christian, der am Herd steht, aber auch den netten beiden Gästeräumen in dem niedrigen Dorfhaus und im Sommer der wunderschönen Terrasse dahinter, von der man weit über das Saônetal blickt. Zusätzlicher Charme kommt aus der Küche, denn Christian Mabeau bleibt den Zutaten der Region treu und versteht sie mit Präzision und Raffinesse zuzubereiten. Klassiker sind der in Champagner gedämpfte Zander, das perfekte Magret de Canard oder Rinderherz vom Charollais mit Roquefortsauce. Die Käseauswahl ist ein Gedicht, das vor allem die Chèvres des Beaujolais zitiert und die bekannte Coupe Vigneronne mit Cassis-Sorbet ist nirgends so köstlich wie bei den Mabeaus.

Restaurant Christian Mabeau   
Le Bourg
261, Route du Beaujolais , 69460  Odenas
Tel : 04 74 03 41 79 - Fax : 04 74 03 49 40
Sonntagabend und Montag geschlossen

Die Winzer
Winzer Dominique Barberet
Vignerons des Pierres Dorées

Das Château de Chanzé, das unserem Beaujolais den Namen gab, ist eine Burg aus dem 11. und 12. Jahrhundert, die seither diverse Besitzer kannte und ebenso viele Male umgebaut wurde. Doch der Granitboden, in dem seine Reben wurzeln, blieb der unveränderte Garant für die Intensität und Finesse seines Rotweins.

Lernen Sie unseren Winzer und seine Weine kennen