Die Mosel

Es gibt zahlreiche Zeugnisse aus der Römerzeit, die belegen, dass schon im Altertum an den Hängen über der Mosel Wein angebaut worden ist. Dabei ist der Weinbau an der Mosel alles andere als ein Kinderspiel.

Hier, in einer der nördlichsten Rebzonen der Welt, können Trauben nur auf ganz besonderen Lagen eine gute bis hervorragende Reife erlangen. Nur der Sonne zugewandte Hänge, die mal auf der einen, mal auf der anderen Uferseite liegen, bieten die klimatischen Voraussetzungen. Sie werden durch die Mosel und ihre temperierende Wärme verstärkt. An der Mittel- und der Untermosel – heute Terrassenmosel genannt – kommen die Wärme speichernden und gut drainierenden Blau- oder Tonschieferböden hinzu. Auch die Topographie spielt durch Gefälle und Neigung eine entscheidende Rolle. Kommen  alle positiven Faktoren zusammen, dann reifen an der Mosel Rieslinge, die in ihrer Art einmalig sind. Sie besitzen durch die sich lang hinstreckende Reifeperiode eine große aromatische Intensität, viel Lebendigkeit und mineralischen Charakter.  

Nicht überall an der Mosel wächst Riesling, auch wenn er mit 54 Prozent überwiegt. In weniger begünstigten Lagen, also auf flacheren Stücken an Mittel- und Untermosel und insbesondere an der Obermosel zwischen Trier und Luxemburg mit ihren Muschelkalkformationen findet man auch Müller-Thurgau-, Elbling- und Kerner-Reben. Selbst der Rotweintrend hat vor der Mosel nicht Halt gemacht. Während der Elbling als frischer, neutraler, trockener Wein sich an der Obermosel einen gewissen Namen als Schoppenwein erworben hat und man dort sonst den Most oft versektet, lieferten die anderen beiden Sorten die Grundlage für die billigen nachgesüßten Massenweine, mit denen das Image der Mosel und des deutschen Weins insgesamt vor allem im Export in den letzten Jahrzehnten erheblichen Schaden erlitten hat. Jetzt, nachdem sich eine neue Generation auf Qualität ausgerichtet hat, zeigt sich eine Trendwende. 

Saar und Ruwer

Die Mosel bildet gemeinsam mit den Lagen an ihren Nebenflüssen Saar und Ruwer das drittgrößte deutsche Weinbaugebiet. Weinberge an der Saar, die südlich von Trier in die Mosel mündet, sind weniger geschützt, weil das Saartal weitaus offener ist. Dies bedeutet weniger Wärme und höhere Frostgefahr. Außerdem sind die Hänge weniger steil und nur selten nach Süden ausgerichtet, auch wenn die besten ebenfalls aus Schiefer bestehen. In den Weinen spiegeln sich das kühlere und rauere Klima und die weniger günstige Topographie in höherer Säure wider, die in schlechten Jahren arg aggressiv ausfallen kann. In guten Jahrgängen, wenn die Trauben höhere Mostgewichte erreichen, zeigen die Weine eine grandiose Intensität und Komplexität und dank der dann rassigen Säure eine außerordentliche Finesse, die zu edelsüßen Gewächsen von legendärer Vollendung führen kann.

Durch das schmale Ruwertal  fließt der gleichnamige Bach, der nördlich von Trier in die Mosel mündet. Auch hier herrscht ein kühleres Klima, das zu ausgeprägter Säure führt, aber von den überwiegend aus Grau- und Rot-, teils auch Blauschiefer bestehenden Hängen kommen sehr fruchtbetonte Weine. Die Zahl der Weingüter und die Rebfläche (weniger als 250 Hektar) sind gering, aber die Ruwerweine genießen einen ausgezeichneten Ruf und ein außerordentliches Alterungspotenzial.  

Kelten und Römer

Pommern gehört zu den ältesten Weindörfern an der Mosel. Historische Funde weisen eine Besiedlung durch die Kelten schon vor über 2000 Jahren nach.Die Römer nutzten den Südhang des Dorfes für Wein- und Obstanbau, weshalb sie dem Ort den

Namen Pomaria (Früchtegarten) verliehen. Weinbau ist auch heute die Hauptaktivität in dem 540-Seelen-Dorf, das 22 Vollerwerbs- und 42 Nebenerwerbswinzer zählt.

Beliebt ist Pommern bei Feriengästen, die Ruhe suchen und gern wandern, wozu sich das Pommerbachtal und das Dortebachtal anbieten, aber man kann auch die Burg Eltz, Cochem oder die Burg Pyrmont zu Fuß erreichen. Das Dorf verfügt über 180 Gästebetten und sieben Gastwirtschaften, wobei die Einheimischen gern bei Onkel Otto vorbeischauen, der wahre Schätze in seinem Keller verwahrt.

Eine ungewöhnliche Attraktion ist der Martberg, auf einer Höhe von etwa 180 Metern über der Mosel zwischen Pommern und Karden gelegen, wo Ausgrabungen seit 1994 sowohl Funde aus der Jungstein-, der Bronze- und Eisenzeit zutage gefördert haben, vor allem aber bedeutende Überreste aus der Kelten- und Römerepoche. Zu Zeiten der keltischen Treverer um 100 v. Chr. erstreckte sich auf der Hochfläche zwischen dem Martberg und dem angrenzenden Hüttenberg eine Siedlung mit etwa 5.000 Einwohnern, die durch eine fünf Kilometer lange Mauer aus Holz, Stein und Erde geschützt wurde. Dabei handelte es sich um ein wichtiges Zentrum der Treverer mit florierendem Handwerk und Handel und einer bedeutenden Tempelanlage, die dem Gott Lenus gewidmet war. Als die Römer diese befestigte Siedlung übernahmen, erweiterten sie den Tempelbezirk und errichteten dort ihrem Kriegsgott Mars einen neuen Tempel. Funde von Töpferöfen für Opfergaben im heutigen Karden bezeugen die Bedeutung dieser Anlage. Inzwischen steht die Rekonstruktion der Tempelanlage Besuchern offen.

Die Familie Moritz organisiert Wanderungen durch die Weinberge bis zum Martberg mit Besichtigung der Tempelanlage sowie einer Weinprobe mit anschließendem römischem Schlemmerbuffet.

Adresse:
Weingut Schneiders & Moritz
Zehnthofstraße 8
56829 Pommern
Tel.: 0 26 72/9 36 60, Fax: 0 26 72/93 66 17
Weitere Informationen:
www.pommern-mosel.de
http://martberg.webdesign-lohmann.de

Die Winzer
Catherina Grans
Catherina Grans in Leiwen

„Bei uns gilt die einfache Regel: Festhalten an Traditionen, ohne sich Neuerungen zu verschließen. Das heißt: auf Basis unsere Spitzenlagen erzeugen wir elegante, puristische Weine kombiniert mit einer hohen Mineralität und langer Lagerfähigkeit.“

Lernen Sie unseren Winzer und seine Weine kennen