Nicolaus Frauer
Juliusspital in Würzburg

Nicolaus Frauer, Önologe im Juliusspital seit Sommer 2011, befand sich auf einer Sprachreise in Avignon, als er im Alter von 16 Jahren erstmals bewusst mit Wein in Berührung kam. Nach dem Abitur wuchs dieses Interesse zum Berufswunsch des Weinmachers und er begann seine internationale Weinbau-Karriere. Er hat es nicht bereut: „Bei diesem Beruf kommt nie Langeweile auf, da er extrem vielseitig ist und eine ungeheure Dynamik bietet.“

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Kellermeister Klaus Kuhn
Staatlicher Hofkeller Würzburg

"Weine sind wie Kinder", sagt Klaus Kuhn. Und in beiden Gebieten kennt er sich aus. Als Vater von vier Kindern und als Herr über alle Weine im Gewölbekeller des Staatlichen Hofkeller Würzburg. Sowohl der Wein als auch das Kind wollen erzogen, gepflegt, begleitet und ab und an auch mal gesteuert werden, so Kuhn.

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Weinregion Franken

Unter Deutschlands Spitzenweinen zählen die Gewächse aus Franken zu den Klassikern.

Dass der Frankenwein international trotzdem nie dasselbe große Renommee erlangt hat, wie die Gewächse von Rhein und Mosel, liegt wohl daran, dass zwischen Aschaffenburg und Schweinfurt nicht der weltweit hoch populäre Riesling die erste Geige spielt, sondern der vergleichsweise unbekannte Silvaner. Dabei präsentiert diese wichtige Qualitätsrebe sehr attraktive Weine mit ansprechendem Duft, angenehm milder Säure und erdiger Note. In den südwärts ausgerichteten Talhängen des Mains und seiner Nebenflüsse findet der Silvaner gute Wachstumsbedingungen. Das Klima ist kontinental und geprägt durch warme, trockene und sonnenreiche Sommer, die die Trauben zumeist exzellent reifen lassen. Davon profitieren auch andere Sorten, die in Franken eine lange Tradition haben. Scheurebe, Kerner und Müller-Thurgau z.B. stehen für feinfruchtige Weine in ansprechender Qualität.

Die unbestrittene Qualitätshochburg Frankens ist Würzburg. Auf den nach Süden geneigten Berghanglagen finden sich Muschelkalkboden, die jenen in Chablis (nördliches Burgund) ähneln. Dort gedeiht der Riesling vorzüglich und ergibt feine, mineralische Weine von großer aromatischer Finesse. Zu den hervorragenden Lagen zählen der terrassierte „Würzburger Stein“, der kraftvolle und extraktreiche Rieslinge hervorbringt, sowie die „Innere Leiste“, von deren skellettreichen, tonige Lehmböden besonders filigrane Weine stammen.

Wer vom Frankenwein spricht, erwähnt freilich nicht nur die berühmten Würzburger Lagen, sondern auch die faszinierende Kulturmetropole selbst, die einige der traditionsreichsten Weinkellereien Deutschlands beherbergt. „Sie haben aus den königlich-bayrischen Zeiten eine Grandeur in die Gegenwart hinübergerettet, wie sie sonst in Deutschland kaum zu finden ist“, schreibt der Weinautot Hugh Johnson. Zu ihnen zählen die Besitztümer des Freistaats Bayern, die unter dem Dach des staatlichen Hofkellers zusammengefasst sind sowie Weinberge, die sich seit Jahrhunderten im Besitz des Klerus befinden. Sie gehören zum Würzburger Juliusspital.

Auch in anderer Hinsicht verdient das Anbaugebiet Franken Beachtung, füllen doch viele seiner Erzeuger ihre Weine auf den charakteristischen Bocksbeutel ab. Diese kurzhalsige, bauchige Flasche erhielt ihren Namen vermutlich in Anlehnung an den „Bockesbeutel“, eine in früheren Jahrhunderten gebräuchliche Tasche, in der Mönche ihre Gebetbücher und dergleichen aufzubewahren pflegten.