Über Gerhard Brauer in Ruppertsberg


Tradition mit reicher Geschichte

Der Ruppertsberger Weinkeller Hoheburg ist – wie der Name schon sagt – in Ruppertsberg ansässig. Das liegt zwischen Bad Dürkheim und Neustadt an der Weinstraße, Mannheim ist 24 Kilometer nordöstlich zu finden. Entstanden ist die Winzergenossenschaft durch die Fusion des Winzervereins (gegründet 1911) und der Genossenschaft Hoheburg (gegründet 1917). So wurde im Jahre 1968 der Ruppertsberger Weinkeller Hoheburg gegründet. Weitere Fusionen und der Ausbau der Betriebsstätte in Ruppertsberg ließen den Betrieb zu einem der modernsten und bestausgestatteten der Pfalz werden. Der Name des Weinkellers Hoheburg weist auf die lange Tradition des Weinbaus in dieser Region hin. Er ist nach einer mittelalterlichen Burg benannt, die bis zum 14. Jahrhundert auf Ruppertsberger Gebiet stand und wahrscheinlich auf den Grundmauern eines römischen Kastells errichtet worden war. Man vermutet, dass sich hier zwei Römerstraßen kreuzten. Die eine führte von Altrip am Rhein in Richtung Kaiserslautern, die andere von Straßburg nach Bingen. An dieser wichtigen Kreuzung stand wohl das besagte römische Kastell, in dessen Umgebung auch Wein - für die römischen Soldaten ein Alltagsgetränk - hergestellt wurde. 

Kontinuität und Innovation

„Bei uns handelt es um eine Arbeit über Generationen hinweg.“ stellt Gerhard Brauer fest.  Brauer ist in jahrzehntealten Geschichte des Ruppertsberger Weinkellers Hoheburg erst der dritte hauptamtliche Geschäftsführer. In den ersten 20 Jahren des 20. Jahrhunderts reichte es aus, dass die Lehrer am Ort ehrenamtlich die Bilanz addierten. Den ersten hauptamtlichen Geschäftsführer stellte der Verein in den 30er Jahren ein, und er versah diese Aufgabe drei Jahrzehnte lang. Dann folgte Geschäftsführer Nr. 2, der 45 Jahre im Betrieb arbeitete, davon 35 Jahre verantwortlich. Als er ausschied, übernahm Gerhard Brauer den Posten. „Vier Jahre zuvor bin ich zunächst als stellvertretender technischer Betriebsleiter hier in das Unternehmen eingetreten“, berichtet er. „Denn ich bin Önologe von Haus aus, habe aber im Laufe meiner Ausbildung in Geisenheim auch das kaufmännische Rüstzeug mit in die Hand bekommen.“
Mit dieser doppelten Kompetenz entwickelte er einen eigenen Weg für den Verein, der sich auszahlt. „Eine Besonderheit für unser Haus ist eine starke Exportorientierung und damit einhergehend eine gewisse Innovationskraft“, betont Brauer. „Wir haben uns mit Fragestellungen auseinandergesetzt, wie sie an uns von außerhalb herangetragen wurden. Das ist auch ein Grund dafür, dass wir in Deutschland in den letzten Jahren so erfolgreich sind, weil das zu einer Abwandlung des Sortiments geführt hat, zu Veränderungen im Ausbau des Weins, zu fruchtigen trockenen Weißweinen und saftig-schmelzigen Rotweinen.“

Size matters

Zum Ruppertsberger Weinkeller Hoheburg gehören 86 Winzer mit rund 380 Hektar Rebfläche, die mit viel Leidenschaft, Erfahrung und dem nötigen Feingefühl ihre Trauben anbauen. Insgesamt werden Weine einer Rebfläche von über 500 Hektar im Jahr vermarktet. Die Philosophie des Unternehmens ist so einfach wie bestechend: Qualität entsteht im Weinberg und wird im Weinkeller veredelt. Die zahlreichen Winzer kennen jede Nuance ihrer Rebzeilen bestens und schaffen somit im Einklang mit Boden, Mikroklima und Witterung der jeweiligen Parzelle, die spezifischen Charakteristika der Rebsorten zur Geltung zu bringen. Gerade die generationsübergreifende Erfahrung, ermöglicht es den Winzern, in jedem Jahrgang beste Trauben zu erzeugen und somit die Qualitäten einer jeden Rebe ins Glas zu bringen. Natürlich spielen hier das unverwechselbare Klima und die außergewöhnlichen Böden eine große Rolle. Ruppertsberger Linsenbusch, Ruppertsberger Reiterpfad, Gimmeldinger Meerspinne – So heißen einige der Weinlagen die schon seit Jahrzehnten bei Weinliebhabern einen guten Klang besitzen. 

Mit viel Know-how und moderner Kellertechnik

Doch im modernen Weinbau ist auch die Arbeit im Weinkeller von großer Bedeutung. Dafür setzt das Kellerteam auf Erfahrung und modernste Techniken, um vollreifes Lesegut zu fruchtig-harmonischen Weinen und Sekten zu vinifizieren. Die moderne Kellertechnik ermöglicht es, unter permanenter Beobachtung der Temperatur und Mostgewichts-Abnahme, für jede Weinsorte den optimalsten Gärverlauf zu erzielen. Dies bedeutet, dass durch Luftabschluss und gleichzeitigem Kühlen beste Bedingungen geschaffen werden, um die Entwicklung frischer und fruchtiger Aromen in den Weinen zu garantieren und somit den gewünschten Weinstil zu erreichen. 

Kleine Weißwein-Revolution

Gerade im Bereich der Bereitung feinfruchtiger Weißweine, war das Kellerteam der Ruppertsberger in der Vergangenheit einer der Vorreiter. Der ehemaliger Kellermeister, Herr Kohlmann, war einer der ersten deutschen Winzer, welche den sogenannten biologischen Säureabbaus bei Weißweinen genutzt hat. Das bedeutet, dass nach der eigentlichen alkoholischen Gärung, bei der der Zucker der Traube nach und nach in Alkohol umgewandelt wird, eine zweite Gärung stattfinden kann, die sogenannte malolaktische Gärung. Sie wandelt die spitze Äpfelsäure im Wein in die angenehmere Milchsäure um. Diese natürliche Säurereduzierung beim Weißwein hat dazu geführt, dass säurebetonte Rebsorten, wie der Riesling, einen unglaublichen Aufschwung sowohl im In- als auch im Ausland nehmen konnten. 

Großes Rotwein-Potenzial

Viele der Rotweine werden dagegen auch in Pfälzer Eichenholzfässern ausgebaut. Sie entwickeln im Gegensatz zum Weißwein kräftige Aromen und brauchen daher den Lufteinfluss, welcher durch die Holzporen gegeben ist. Die Super-Premium-Rotweine werden zu einem kleinen Anteil auch im Barriquefass ausgebaut. Da der Sortencharakter und die Lagentypizität bewahrt werden wollen, ist der Barriquefassanteil gering. Denn durch das Toasting an der Innenseite der Fassdauben wird, anders als bei den Pfälzer Fässern, der Wein mit Röstaromen veredelt, welche den Wein lediglich leicht verändern, aber seine Frucht nicht überdecken sollen.

Nachhaltig in die Zukunft

Als erste Pfälzer Winzergenossenschaft wurde der Ruppertsberger Weinkeller Hoheburg eG im März 2022 erfolgreich FAIR’N GREEN-zertifiziert. FAIR’N GREEN ist das Siegel für nachhaltigen Weinbau. Die Organisation unterstützt Winzer dabei, Nachhaltigkeitsziele wie beispielsweise die Reduktion der CO2-Emissionen, höhere Biodiversität und gesellschaftliches Engagement, objektiv mess- und überprüfbar zu machen und integrativ zu erreichen. Die praxisorientierte Arbeit von FAIR’N GREEN betrachtet den Betrieb ganzheitlich – vom Weinanbau über die Weinbereitung bis hin zur vermarkteten Flasche. Dieser Ansatz passt optimal zu diesem handwerklich arbeitenden Weinerzeuger.

Wie gut die Weine der Ruppertsberger sind, das können sie auch bei Jacques’ Wein-Depot erfahren. Neben einem Riesling und einem Weißburgunder, die im Sortiment sind, kommen übers Jahr auch immer mal Aktionsweine in die Depots. Unbedingt probieren… Es lohnt sich!

Die Weine