Über Cantina Tollo in Tollo


Auf eigene Weise

Die Mitglieder der Cantina Tollo bauen auf ihren Direktor Andrea di Fabio. Unter seiner Regie werden sie dazu angeleitet, ihre Weinberge auf eine vernünftige Weise zu bearbeiten.
Sie garantiert gute Erträge gesunder Trauben, wozu man ein genau abgestimmtes Maß an Mineraldüngern ausbringt. Ebenso geht man mit den notwendigen Behandlungsmitteln überlegt um, statt wie noch vor nicht zu langer Zeit einfach nach dem Kalender zu spritzen. Heute beobachtet man die Reben genau, setzt aber auch Sexualfallen und eigene Wettermesser ein, bevor man sich zu gezielten Minimalaktionen entschließt. Aufgrund des trockenen Klimas kann man es sich erlauben, auf Unkrautvernichtung zu verzichten.
Die Cantina hat sich der Vereinigung Agricoltura che vogliama (Landwirtschaft auf unsere Weise) angeschlossen, die es sich zum Ziel gesetzt hat, moderne Bearbeitungsmethoden mit nachhaltiger Bewirtschaftung zu vereinen. Bei diesem integrierten Ansatz geht es um den Einsatz natürlicher Mittel und Mechanismen, um für die Umwelt gefährliche Substanzen zu ersetzen und auf diese Weise die Vitalität der Landwirtschaft auf lange Zeit zu sichern. Dabei hat man sowohl die Wirtschaftlichkeit der Betriebe im Auge wie auch einen lebendigen Boden als Grundlage der Produktion sowie den notwendigen Schutz der Reben. Andererseits wird ein rationeller Gebrauch von Energie und Maschinen ebenso beachtet wie der Schutz von Natur und Landschaft. Und was die Weine und ihre Herstellung angeht, setzt man auf Zertifizierung.
Für Andrea di Fabio steht der Montepulciano im Mittelpunkt. „Für ihn sind die Abruzzen das beste Gebiet“, erklärt er. „Hier ergeben die Böden einen sehr tief gefärbten, gut strukturierten Wein. Sangiovese gelingt in den Abruzzen recht gut, aber der Montepulciano erreicht hier eine deutlich höhere Qualität.“ Auch wenn die Cantina Weißweine aus Trebbiano, Chardonnay und Pecorino erzeugt, ihre große Spezialität bleibt der Montepulciano. „Unsere Politik lautet: Qualität zuerst“, hebt der Direktor hervor. „Das setzt bereits in den Weinbergen an, wo wir besondere Weinberge, die ein gutes Mikroklima besitzen, auswählen, denn wir wissen, dass die Trauben aus diesen Lagen besonders gut sein werden, wenn das Wetter mitspielt.“ Und das tut es in den Abruzzen mit ihrem reichlichen Sonnenschein fast immer.