Über Bischöfliche Weingüter in Trier


Weltreisender mit Heimatgefühlen

Seit Mai 2010 stehen die Bischo?flichen Weingu?ter Trier unter der Leitung von Gu?terdirektor Dr. Karsten Weyand. Der gebürtige Moselaner aus der Weinbaugemeinde St. Aldegund an der Mittelmosel kam in jungen Jahren mit Weinanbau und -ausbau im elterlichen Hobbybetrieb in Kontakt. Schon während der Schulzeit wollte er entweder Förster und/oder Winzer werden. Nach seinem Abitur absolvierte er ein einjähriges Praktikum bei den Bischöflichen Weingütern in Trier – und dahin zog es ihn neun Jahre später wieder zurück.
In der Zwischenzeit bereiste er in Sachen Wein Länder wie Italien, Bolivien, Spanien, Australien, Ungarn, Frankreich, Portugal, Neuseeland, Kalifornien, Rumänien, Neuseeland und Mexiko. Einen längeren Aufenthalt bestritt er in der Region Chianti Classico, um dort verstärkt ein Gefühl für rote Trauben und die Rotweinbereitung zu gewinnen. Außerdem war dies sein erster Berührungspunkt mit ökologischem Weinbau.
Auch in Bolivien hielt es ihn eine längere Zeit. Hier verbrachte er im höchst gelegenen Weinbaugebiet der Welt um die Stadt Tarija gelegen, den praktischen Teil seiner Diplomarbeit.
Ein anderes Projekt zum leitenden Aufbau eines 15 ha Weingutes führte ihn in die Provinz Almeria in Andalusien. Dort beteiligte er sich am Aufbau eines Weingutes. Themen wie Infrastruktur, Rebanlagen und Kellerei bis hin zur Vinifizierung der ersten Weine waren Teil seines „Fernstudiums“ zum Diplom Önologen an der Justus-Liebig Universität in Gießen. „Damals“ so Weyand, „haben mich viele für verrückt erklärt - inklusive einiger meiner Professoren.“
Während seiner Promotion nahm er an einem Forschungsstipendium in Australien teil, “das man einfach nicht ablehnen kann“. Das Thema lautete: Einfluss der CO2-Konzentration in der Atmosphäre auf die photosynthetische Leistungsfähigkeit der Blätter von Reben bei unterschiedlichen Wasserversorgungsstufen und unterschiedlichen Blattstickstoffgehalten.
Dennoch ist in der Summe all’ seiner In- und Auslandserfahrung für ihn die Tatsache beeindruckend, dass sein Vater mit seinen Beobachtungen, Einschätzungen, Meinungen und seinem Handeln bezüglich Weinbau und Vinifizierung (fast) immer richtig liegt. Daraus resultiert seine Erkenntnis, dass neben der Erfahrung auch ein guter Instinkt wichtig ist. Und diesen Instinkt bringt Dr. Weyand als neuer Güterdirektor in jedem Fall mit.
Wie sollte es für einen Moselaner auch anders sein, ist Riesling natürlich seine Lieblingssorte, gefolgt vom Spätburgunder. Neben der Mosel findet er auch die Weinbaugebiete Dão und Douro in Portugal, das Chianti Classico in Italien und die Rioja in Spanien hochinteressant. An der Aufgabe, Güterdirektor zu sein, reizt ihn die enorme Vielfältigkeit in den Bereichen Weinbau und Vermarktung. Für sein Hobby Reisen hat er jetzt allerdings nicht mehr soviel Zeit.