Über Aziende Vitivinicole Miceli in Sciacca


Von der Pasta zum Wein

Die Geschichte der Aziende Vitivinicole Miceli geht bis in das Jahr 1906 zurück. Damals transportierte der Gründer, Marinekommandant und kleiner Reeder, vom Hafen in Castellammare del Golfo Fasswein in verschiedene Häfen in Norditalien und Frankreich. Nach Kriegsbeginn im Jahr 1939, wurde dem Kommandanten Ignazio Miceli sein Dampfer beschlagnahmt und abgekauft. Mit diesem Erlös gründete er im Stadtzentrum von Palermo ein Weingeschäft.
Sein Sohn Ignazio wechselte in den 1960er Jahren vom Weinhandel zur Weinherstellung. Er erwarb die Kellerei in Sciacca und 32 Hektar Rebfläche in Dimina Castelvetrano. Ende der 1970er erstand er auch die Kellerei auf der vorgelagerten Insel Pantelleria. „Menschen gehen vorüber, doch der Traum bleibt bestehen.“ Seit dem Tod des Gründers Ignazio Miceli, führt Cousin Giuseppe Lo Re das Unternehmen. Der einstige Pasta-Händler tat sich nicht schwer damit, in die Weinbranche zu wechseln. Sein Know-how im Produktionsverfahren und Marketing brachten den Betrieb ganz nach vorn. Giuseppe Lo Re hat großen Spaß daran, im Keller möglichst viel zu experimentieren und ist ständig bestrebt, seine Weine zu optimieren. Dass er damit auf dem richtigen Weg ist, bestätigen ihm zahlreiche Auszeichnungen.
Besonders stolz ist er auf den Titel „Beste Kellerei 2004“, der ihm von der unabhängigen Stadt Torgiano (Umbrien) verliehen wurde und ihm eine „hervorragende Qualität“ bescheinigt. Auch der „Gran Vinitaly 2004- Preis“ erfüllt ihn mit Stolz. Privat verbringt Giuseppe Lo Re seine Freizeit am liebsten mit seiner Familie, zu der auch zwei kleine Enkelkinder gehören. Seine Freunde schätzen die äußerst unterhaltsame Art, mit der er die Zusammenkünfte bereichert. Neben seinem Interesse für die Historie erzählt er auch selbst gerne Geschichten und Witze, die von seiner packenden Gestik und Artikulation unterstützt, immer für ein herzhaftes Lachen sorgen. In den Sommermonaten ist für die Treffen leider weniger Zeit. Dafür wird im Winter bei gutem Essen und Wein zusammengesessen und Karten gespielt.
Neben seiner Tätigkeit im Weingut ist Giuseppe Lo Re auch oft geschäftlich in ganz Europa unterwegs. Dabei hinterlässt er nicht nur durch seine Weine bleibende Eindrücke und Spuren, sondern auch durch seine Leidenschaft fürs (schnelle) Autofahren. Es kommt hin und wieder mal vor, dass er in Deutschland von Radarkontrollen erwischt wird.