Über Laurent Miquel in Cessenon-sur-Orb


Weinbau in der achten Generation

Vins Laurent Miquel ist ein zukunftsorientiertes, 200 Hektar großes Familienunternehmen mit Sitz in Cessenon-sur-Orb in der Region Languedoc. Nach Béziers sind es rund 20 Kilometer südöstlich, nach Narbonne gut 35 Kilometer südwestlich. Laurent Miquel ist Winzer in achter Generation und wuchs auf dem Familiengut Château Cazal Viel im Herzen von St. Chinian auf. Nach einer Karriere als Ingenieur kehrte Laurent Miquel 1996 nach Hause zurück, um mit seinem Vater Henri (vor Ort als Monsieur Syrah bekannt, doch dazu später mehr) zusammenzuarbeiten. Im Jahr 2001 trat Laurents irische Frau Neasa in das Unternehmen ein. Mit der Ankunft ihrer Kinder Sean und Alaina steht die neunte Generation bereit.

Auf zwei Beinen steht man besser

Die 200 Hektar Weinberge teilen sich folgendermaßen auf: 150 Hektar auf Château Cazal Viel (Appellation Saint Chinian) und weitere 50 Hektar auf Château Auzines in den Corbières (Appellation Corbières), wo Laurent und Neasa 2009 ihre eigenen Wurzeln schlugen. Die Gesamtfläche von Château Auzines beträgt 270 ha – der Rest des Guts wird der Garrigue und den Wildschweinen überlassen, ganz im Sinne der Nachhaltigkeitsphilosophie, die dem Familienbetrieb zugrunde liegt. Außerdem wurde auf dem Weingut ein sogenannter »Glückssee« angelegt, um Regenwasser zu sammeln. Bei Laurent Miquel liegt der Schwerpunkt ganz auf der Qualität, die für Laurent im Weinberg beginnt und endet. Die Weingüter sind mit der umfassenden HVE-Zertifizierung (Haute Valeur Environnementale) der Stufe Drei als nachhaltig zertifiziert.

Geschichte und Geschichten

Wie so viele französische Weingüter kann auch das von Laurent Miquel auf eine lange Geschichte zurückschauen, denn schon Anno Domini 1202 begannen die Mönche der Abtei Fontcaude in Cazal Viel mit dem Anbau von Weinreben. Man weiß natürlich nichts mehr darüber, wie gut die damals produzierten Weine waren, denn es gibt keine mehr, aber schon damals wusste man gutes und schlechtes Terroir zu unterscheiden. 

Monsieur Syrah 

Viel Jahrhunderte später vertrieb die Französische Revolution von 1789 die Mönche und eine gewisse Familie Miquel erwarb die Böden zwei Jahre später: 1791. Die Böden waren damals nicht sehr fruchtbar und hatten einen geringen Ertrag. Nach viel Arbeit und Geduld wurden sie aber wieder zum Leben erweckt. Die moderne Geschichte des Weinguts beginnt im Jahr 1970. Der Sohn des Sohnes des Sohnes, Henri Miquel, beschloss, Syrah anzupflanzen. Einige hielten ihn für verrückt, da dieses Land nicht für Syrah bekannt war. Und doch wurde Henri Miquel dank dieser wunderbaren Rebsorte weltberühmt und erhielt den schönen Spitznamen Monsieur Syrah.

Mit Weitsicht

Nach mehreren Jahrgängen und Auszeichnungen richtete sich der Blick auf die nächste Generation. 1984 pflanzte Henri die Parzelle Le Bardou und übergab sie seinem Sohn Laurent, der damals noch ein Kind war. 1992 wurden hier auf dieser Domäne die ersten Viognier-Reben der Region gepflanzt. 

Wie der Vater so der Sohn?

Laurent Miquel erzählt selbst, wie er letztendlich doch den Winzerberuf ergriff: 
„Wie mein Vater Henri wollte ich nicht immer Winzer werden und hatte ein erstes Berufsleben, bevor ich zu meinen Wurzeln, meinem Land, zurückkehrte. Nach meinem Abschluss an der UTC in Compiègne machte ich einen Master in Qualitätsingenieurwesen an der Universität Leeds. Meinen ersten Job bekam ich in der Automobilindustrie, bei Nissan in Newcastle, wo ich zwei Jahre lang als Qualitätsingenieur arbeitete. Aber ich vermisste das Land und die Leidenschaft für den Weinbau und erinnerte mich sehr schnell an meine Wurzeln im Languedoc. Im Alter von 23 Jahren nahm ich ein weiteres Studium auf und schrieb mich in Montpellier ein, um Önologie zu studieren. Parallel dazu arbeitete ich mit meinem Vater zusammen und erwarb das nötige Know-how und die Erfahrung, um mit der Herstellung meiner eigenen Weine zu beginnen. Mein erster Jahrgang entstand 1996, mehr als zwei Jahrhunderte nach den Anfängen seiner Vorfahren auf Cazal Viel.“

Terroir und Klima machen den Wein

Das Weingut liegt an der Südspitze von St. Chinian auf kalkhaltigen Böden, die sich besonders für den Anbau von Syrah eignen, den Henri Miquel in den 1970er Jahren als einer der ersten anpflanzte. Sie waren auch die ersten, die 1992 Viognier anbauten und verfügen heute über 40 Hektar. In Corbières, im Château Auzines, ist das Terroir ebenfalls kalkhaltig, aber es herrscht ein einzigartiges Mikroklima (hohe Luftfeuchtigkeit, sehr große Temperaturunterschiede zwischen Tag und Nacht). In 350 m Höhe, in den Ausläufern der Pyrenäen, hat Laurent 27 Hektar mit Albariño bepflanzt - der erste französische Winzer, der seit über 400 Jahren Albariño in Frankreich anbaut! Die Weißweine gedeihen hier dank der kühleren Morgenstunden und der Brise, die von den Bergen herabweht, was den Weinen eine lebhafte und lebendige Säure verleiht. 

Der Weg in die Nachhaltigkeit 

Auf dem Weingut gibt es einen natürlichen See, der für die Wasserversorgung genutzt wird. Dazu werden mehr und mehr Weinberge begrünt, das verhindert, dass der Boden erodiert und hilft, das Risiko von Beeinträchtigungen, die den wertvollen Weinberge betreffen, zu verringern. Dazu hat man sich mit den Abfüllpartnern auf ein Materialsparprogramm geeinigt. So werden immer mehr Leichtglasflaschen genutzt und so der CO2-Fußabdruck verringert. Außerdem sind alle Weine des Weinguts vegan vinifiziert, es werden keine tierische Produkte bei der Erzeugung verwendet. 

Spannendes Portfolio

Laurent Miquel erzeugt eine ausgesprochen interessante Auswahl an verschiedenen Weinen auf seinen beiden Weingütern. Dabei nutzt er klassische südfranzösische Rebsorten wie Viognier, Syrah, Grenache, Cinsault und Mourvèdre, aber auch Chardonnay, Sauvignon Blanc und eben Albariño. Aber gleich welchen Wein man wählt, man findet ein durchgängig gutes Preis-Qualitäts-Niveau! 

Die Weine