Über Rawson's Retreat in Adelaide


Winemaker mit Weltrang

Seit Rawson's Retreat sich von 1950 an auf Tafelweine auszurichten begann, hatte der Betrieb nur vier Chief Winemakers. Seit 2012 hat Patrick Connors diesen Posten inne. 

Patrick wurde im australischen Clare Valley geboren und zog schon jung nach Barossa Valley, einer der Hochburgen des Weinbaus in Australien. Mit 13 trat er seine erste Stelle als Kellergehilfe an. Es folgten einige Jahre in der Hotellerie, aber der Wein ließ Patrick nie los. Mittlerweile kann er über 20 Jahre Weinbauerfahrung vorweisen - gelernt von den ganz Großen! Einer seiner Lehrmeister war Peter Gago. Seit 2006 ist er für die Weißweinbereitung zuständig, 2012 übernahm er das gesamte Portfolio. Sein erklärtes Ziel: Die Frucht der einzelnen Rebsorten besonders hervorzustellen. Er sieht jedes Jahr als eine neue Herausforderung. Dass er diese begeistert annimmt, schmeckt man seinen Weinen an.   

Seit Penfolds sich von 1950 an auf Tafelweine auszurichten begann, hatte es nur vier Chief Winemaker. Peter kam mit seinen Eltern im Alter von sechs Jahren 1963 aus England und ging in Melbourne zur Schule, wo er auch studierte und Lehrer für Mathematik und Chemie wurde. Während der acht Jahre an der Schule begann er sich mehr und mehr für Wein zu interessieren, so dass er Mitte der 80er Jahre, als in Australien der Weinboom anbrach, beschloss, auf Önologie umzusatteln. Nach dem Diplom am angesehenen Roseworthy College erhielt er 1989 einen ersten Job bei Penfolds. Von 1993 an arbeitete er eng mit seinem Vorgänger John Duval zusammen. Nicht nur wurde er so mit der Vinifikation des großen Grange vertraut, sondern gemeinsam schufen sie eine Reihe von neuen, höchst erfolgreichen Weinen für Penfolds. Als sich Duval 2002 entschied, sich in Zukunft mehr eigenen Projekten zu widmen, übertrug Penfolds Peter Gago den Spitzenposten.

Sein berühmtester Vorgänger war der deutschstämmige Max Schubert, der als Teenager 1931 bei Penfolds in Nuriootpa als Botenjunge anfing und 1948 zum ersten Chief Winemaker ernannt wurde. Damals wurden in Australien fast ausschließlich verstärkte Weine im Port- oder Sherry-Stil erzeugt. Penfolds schickte Schubert deshalb 1950 einen Monat nach Jerez in Andalusien, um die dortigen Techniken zu studieren. Bevor er nach Australien zurückkehrte, erfüllte er sich einen Wunsch und besuchte Bordeaux. Dort wies ihn Christian Cruse, Mitglied der bekannten Weinhändlerfamilie, in das Geheimnis der großen roten Bordeaux-Weine ein. Ein Schlüsselerlebnis für den damals 35-Jährigen.

Zurück in Australien, machte sich Schubert daran, einen Wein zu kreieren, der es mit einem großen Bordeaux aufnehmen könnte. Da ihm damals nur alte Shirazreben zur Verfügung standen, griff er auf deren Trauben zurück und auf neue amerikanische Barriques, denn französische waren unerschwinglich. Um den revolutionären Schritt Schuberts zu begreifen, muss man sich vor Augen halten, dass damals in Australien nur große und betagte Holzgebinde zum Ausbau eingesetzt wurden. Außerdem musste Schubert seinen Wein völlig anders vinifizieren. Doch er hatte sich die Grundkenntnisse in Bordeaux angeeignet und nutzte eine lange Maischegärung. Später war er auch der Erste, der in Australien Temperaturkontrolle bei der Gärung einführte.

Schon sein Erstling 1951 begeisterte ihn, aber als er diesen mit den beiden Folgejahren 1956 zum ersten Mal der Kritik vorstellte, erntete er nur Spott. Heimlich fuhr er fort, den Grange, nach der Gründer-Cottage benannt, zu vinifizieren. Als er es 1962 wagte, den 1955er offiziell bei der Royal Sydney Show vorzustellen, erntete er Gold und großes Aufsehen. Seither ist der Grange zum erfolgreichsten und berühmtesten australischen Wein aufgestiegen und der bescheidene Max Schubert empfing die verdiente Anerkennung. In der Folge konzipierte er eine Anzahl anderer Penfolds-Klassiker und kann als der Vater des modernen australischen Weins angesehen werden. Er starb 1994.

Die Weine