Über Staatlicher Hofkeller Würzburg


Weine sind wie Kinder, sagt Klaus Kuhn...

... und in beiden Gebieten kennt er sich aus. Als Vater von vier Kindern und als Herr über alle Weine im Gewölbekeller des Staatlichen Hofkeller Würzburg. Sowohl der Wein als auch das Kind wollen erzogen, gepflegt, begleitet und ab und an auch mal gesteuert werden, so Kuhn.
Unbefleckt, ohne direkten Bezug zum Wein, und doch hat es Klaus Kuhn in jungen Jahren vinophil erwischt. Aus der Erfahrung der Wirtschaftsschule heraus wusste er schon sehr früh: „Einen Bürojob will ich nicht ausüben. Ich möchte, dass das Resultat meiner Arbeit seh- und schmeckbar ist.“ Seit 1980 wirkt er ohne Unterbrechung für den Staatlichen Hofkeller Würzburg. Seine Lehre trat er 1980 unter Kellermeister Brönner an. Von ihm lernte er zwar schon das richtige Rüstzeug, aber Kuhn ahnte, das da noch etwas zu entdecken gilt.
Mit dem Fundament der Meisterprüfung 1993 und einigen Jahren Praxiserfahrung weilte Kuhn 2004 für acht Wochen im neuseeländischen Herbst. Dort holte er sich Inspiration für seinen Wein zu Hause. Der fruchtige Sauvignon Blanc tat es ihm besonders an. Den Kopf voller Eindrücke und neuer Ideen, kehrte er nach Würzburg zurück und schuf neue Weißweinkreationen. Eine davon nannte er zu Ehren des Baumeisters der Würzburger Residenz „Balthasar Neumann“.
Aber auch in punkto Spätburgunder nahm er Anregungen mit nach Würzburg. Mittlerweile ist der 45jährige schon seit dem Jahr 2000 der leitende Kellermeister, bildet eigene Küferlehrlinge aus und ist in der DLG-Prüfung tätig.
Seine Motivation holt er sich aus der kulturellen Verantwortung. Denn schließlich liegt der moderne Keller direkt unter der UNESCO-geschützten Residenz. „Keiner vermutet eine solch moderne Kellerei unter dem ehrwürdigen Gebäude“, so Kuhn. Und genau dieser Gegensatz von Kulturgut und Moderne „ist die Herausforderung beides zu einem schlüssigen Konzept zusammen wachsen zu lassen“.