Über Familie Steinmaier in St.-Gervais


Klassiker von der Rhône

Guys Steinmaiers Familie stammt aus Vienne, die in den Dreißigern in das französische Burgund auswanderte. Nach Erbstreitigkeiten verließ Guy 1965/66 das Burgund und ließ sich im Rhônetal oberhalb der Grafschaft Saint-Gervais nieder.
Durch Zukauf von Flächen und leer stehenden Gutshöfen vergrößerte er seine Rebfläche auf mittlerweile 35 ha. Entgegen der bereits dort angesiedelten Winzer pflanzte er bewußt auf der Kuppe des Berges und nicht in den vor dem Mistral geschützten Lagen. Sie hielten ihn für verrückt, den Mann aus dem Burgund. Und dann erhöhte er auch noch seinen Anteil an Mourvèdre und Syrah um die Hauptsorte Grenache im klassischen Rhône-Dreigespann zu mildern. Doch der internationale Erfolg seiner Weine ließ manchen Kritiker vor Ort den Mund für immer schließen.
Inzwischen sind Guys Söhne Alain und Jean im Weinberg und Keller tätig. Jean´s Ehefrau kümmert sich um die Besucher der Domaine und führt sie durch die Verkostung.
Steinmaiers legen Wert auf Weinlese von Hand in kleine Körbe, damit das Eigengewicht nicht die Beeren verletzt. Somit kommen nur ganze Beeren auf die Presse. Diese Mühe schließt eine Oxidation der Beeren während des Transportes im Stadium vor der Weiterbearbeitung aus. Dürre Stiele und Blätter sortieren die erfahrenen Ernthelfer aus. Familie Steinmaier unterscheidet je nach der physiologischen Reife des Rebstockes (dem Wechsel der Farbe von den Trieben von grün auf braun durch die Verholzung) ob das Traubengut entrappt wird oder nicht. Entrappt oder nicht entscheidet beim Jungwein zum Beispiel über den Anteil von Gerbsäure oder Trubstoffen. Seine Top-Qualitäten lässt er erst gar nicht durch den Filter laufen. Dadurch hält er die mechanische Belastung durch Pumpvorgänge sehr gering. Da ist im Weinberg und auch im Keller viel Sorgfalt und Aufwand nötig, damit derart wenig Technikeinsatz möglich ist.
Weniger ist mehr. Das Ergebnis ist Weinkritikern wie Robert M. Parker ein Lob wert.