Über Cantina di Bertiolo in Bertiolo


Mut zur Erneuerung

Die Cantina di Bertiolo ist eine Genossenschaft der besonderen Art. Zu ihr schlossen sich zehn alte adelige Winzerfamilien 1960 zusammen, um sich gemeinsam einen Ruf für Qualitätsweine zu erwerben.

So ungewöhnlich es erscheinen mag, aber die gemeinsame Vision hat es den Familien erlaubt, ihre Tradition zu bewahren, ohne den Anschluß an die Gegenwart zu verpassen. Alle zehn blicken auf eine jahrhundertealte persönliche Weinbaugeschichte und ein kulturelles Erbe zurück, das von Generation zu Generation weitergegeben wurde. Manche Güter stammen aus dem Mittelalter, wie das des Grafen Conti di Colloredo Mels, das im 12. Jahrhundert gegründet wurde. Diese Anwesen erstrecken sich oft über einige hundert Hektar Land in der weiten Ebene des mittleren Friauls, auf denen neben Wein auch Äpfel oder Mais angebaut werden.

Mit den Jahren hat sich die Gemeinschaft erweitert und weitere 30 Winzer haben sich zu den zehn Gründungsmitgliedern gesellt. „Wenn Weinbauern an die Tür klopfen und fragen, ob sie ihre Weintrauben bei uns abliefern können, dann macht das schon ein bisschen stolz«, sagt Präsident Dr. Giuseppe Crovato, der dies als Beweis der sorgfältigen und kontinuierlichen Arbeit wertet. »Doch wir machen keine Kompromisse und erwarten immer sehr gute Qualität«, fügt Önologe Daniele Calzavara hinzu, denn der in vielen Jahren aufgebaute gute Ruf soll nicht leichthin aufs Spiel gesetzt werden.

Dass heute die Weine der Cantina und ihrer Marke Cabert große Nachfrage genießen, hat seinen Grund. „Als andere am Ende der 1980er Jahre eine Ruhepause einlegten, weil die friulanischen Weißweine sehr gefragt waren, haben wir die Grundlagen für den heutigen Erfolg geschaffen“, erklärt Präsident Crovato. Denn die adligen Weinbergsbesitzer begriffen damals, dass sie in Zukunft die Qualität nur durch das Anlegen neuer Weinberge steigern konnten und investierten entsprechend. „Entgegen der allgemeinen Annahme sind alte Weinberge nicht unbedingt immer besser“, stellt Daniele Calzavara fest. „Wenn es sich um falsche Klone handelt, die allein wegen der hohen Ertragsmenge gepflanzt wurden, dann lässt sich auch durch Ertragsreduzierung nur eine geringe Verbesserung erzielen.“ Höhere Pflanzdichte, das richtige Rebmaterial und moderne Reberziehung garantieren heute den Mitgliedern der Cantina gesunde reife Trauben und überzeugende Weine.

Die Weine