Über Pablo Tascón in Mendavia


Der (Wein)-Macher – Pablo Tascón

Pablo Tascón wurde in León geboren und hat über 15 Jahre lang in den spanischen Appellationen Rioja, Bierzo, Rias Baixas und Valdeorras Wein hergestellt. Als einer der aufstrebendsten Önologen Spaniens stellt er immer wieder sein außergewöhnliches Fachwissen im Weinbau unter Beweis, indem er autochthone Rebsorten auf nicht traditionellen Böden anbaut, die er mit verschiedenen Vinifizierungs- und Ausbautechniken kombiniert. Das Ergebnis sind Weine, die Herkunft und Terroir widerspiegeln und eine unglaubliche Eleganz und Frische aufweisen. Seit 2019 ist Pablo Tascón technischer Direktor und Chef-Önologe bei Barón de Ley und hat seitdem eine Vielzahl an Neuerungen und Innovationen eingeführt.

Der Gran Señor – Gonzalo Rodríguez

Gonzalo Rodríguez ist ein Pionier der spanischen Önologie. In den 1980er Jahren wurde er zu einem der besten Winzer von Ribera del Duero. In den 1990er Jahren beriet er verschiedene Rioja-Weinkellereien, was ihm die Teilnahme an einigen der avantgardistischsten Weinprojekte ermöglichte. Im Jahr 2000 kam er zu Barón de Ley und begann mit dem Anbau von weniger verbreiteten autochthonen Rioja-Trauben, was einen echten Wendepunkt in der Weinbauphilosophie des Guts darstellte.

Rioja pur

Barón de Ley ist ein familiengeführtes Weingut in Spaniens berühmtester Weinregion Rioja, das berühmte, privilegierte Terroir für den Anbau und die Herstellung von Weinen höchster Qualität. In einem jahrhundertealten Kloster untergebracht, in dem die Mönche schon vor mehr als 500 Jahren Wein herstellten, wurde Barón de Ley im Jahr 1985 als bahnbrechendes Projekt in der Denominación de Origen Calificada Rioja gegründet: ein Weingut, das sich auf die Weinberge konzentriert und sich an den französischen Châteaus orientiert. Der Name setzt sich aus dem Adelstitel »Barón« (dt.Baron) und »de ley«, dem spanischen Ausdruck für Recht zusammen und ist gleichsam die Firmen-Philosophie: Achtet man bei Barón de Ley doch auf jedes kleine Detail, um in allen Flaschen einen ausgezeichneten und zuverlässigen Wein anzubieten. 

Ein lange Historie

Die Wurzeln des Weinguts gehen weit zurück, Es war im Jahr 1584. als der Graf von Eguía, ein Adliger aus Navarra, eine Festung auf dem 1.000 Hektar großen Landgut Imas an den Ufern des Ebro baut, einer strategisch wichtigen und zugleich fruchtbaren Landenklave. Die Zeit der Benediktiner beginnt 1568 und die ersten Weinberge und der Weinanbau beginnt. Die Festung und das Landgut gingen durch einen Tausch der Burg von Monjardín mit dem Grafen von Eguía in den Besitz des Benediktinerordens über. Die Mönche nutzten das Gut, um Schafe zu züchten, die Wolle produzieren, und um Wein und Spirituosen herzustellen, eine ihrer berühmten Spezialitäten.

Für das nächste wichtige Ereignis muss man ins Jahr 1839 springen. In dieser Zeit prägen Unruhen zwischen Kirche und Staat das Geschehen und das Landgut des Benediktinerordens wird beschlagnahmt und von General Martín Zurbano als Belohnung für seine hervorragenden Dienste für Königin Isabel in Besitz genommen. Doch dieser Besitz währt nur bis ins Jahr 1845, als Martín Zurbano in Folge politischer Ränkespiele von Mitgliedern seiner eigenen Partei hingerichtet wird. Seine Nachfolge tritt 1880 eine Familie aus der Region an und bleibt dort drei Generationen lang. Die Finca de Imas erlebt eine Blütezeit als Ackerbau- und Viehzuchtbetrieb, deren Spuren noch heute sichtbar sind.

Barón de Ley – A star is born

Barón de Ley wird 1985 gegründet, bringt aber erst 1990 die ersten Weine auf den Markt, und setzt von Anfang an auf Reserva und Gran Reserva-Qualitäten. Wie gut das neue Weingut angenommen wird zeigt sich bereits 1994, als die Bodega Rioja-Exportführer wird und die  Produktion auf 4 Millionen Flaschen steigt. Mit der Anstellung von Gonzalo Rodríguez als Chef-Önologen gelingt dem Gut 2000 ein echter Coup, gilt der erfahrene Weinmacher doch als Koryphäe und leitete mit der Kultivierung alter einheimischer Rebsorten einen weiteren Entwicklungsschritt ein. Mittlerweile erregt Barón de Ley auch bei der internationalen Fachpresse Aufmerksamkeit, so wird man 2004 beim Wettbewerb International Wine & Spirit Competition zum spanischen Erzeuger des Jahres gewählt. 

Der Weg ist das Ziel

Dass die Bodega Barón de Ley sich nicht auf ihren Lorbeeren ausruht, zeigt sie 2008. Durch kluge Zukäufe werden die Weinberge auf über 600 ha erweitert, dazu kommt eine umfangreiche Umstrukturierung der bestehende Weinbergen für die weitere Kultivierung einheimischer Rebsorten. Im Jahr 2018 macht man den nächsten wichtigen Schritt in der Fortentwicklung: Die Anlagen werden renoviert, die Reifekapazitäten ausgebaut, einschließlich eines neuen Kellers mit Platz für 30.000 Fässer und der Erneuerung der Weinbereitungsanlagen mit modernsten önologischen Konzepten. 2019 schließlich betritt Pablo Tascón die Szene und wird neuer Technischer Direktor bei Barón de Ley. Pablo Tascón, einer der jungen und aufstrebenden Önologen Spaniens, arbeitet Seite an Seite mit Gonzalo Rodriguez und bring die Weine auf ein neues Qualitäts-Niveau.

Die Fincas 

Das beim hochwertigen Weinbau so wichtige Spiel zwischen Natur und Technik beherrscht man auf dem Weingut mit Bravour. Dazu gehört zuerst natürlich die Qualifizierung der eigenen Weinberge. Das Herzstück ist dabei die Finca del Monasterio, die in der Rioja Oriental auf 400 Meter Höhe liegt und 70ha umfasst. Das Klima ist hier eher mediterran, der Terroir von alluvialem Kalkstein geprägt. Hier wachsen Tempranillo und Graciano. Auch die Fincas Mendavia ist im der Rioja Oriental beheimatet. Die 164ha großen Weingärten liegen auf 400 Meter Höhe, das Klima ist hier ein Mix aus mediterran und kontinental, auch herrscht alluvialer Kalkstein vor. Der Rebsortenspiegel umfasst Tempranillo, Graciano, Maturana

Die Finca Los Almendros ist der größte Besitz mit 300ha, liegt auf 450 Meter Höhe, weist ebenfalls mediterran-kontinentales Klima und alluvialen Kalkstein auf. Mit Tempranillo, Garnacha Tinta, Graciano, Maturana Tinta, Garnacha Blanca und Sauvingon Blanc gibt es hier einen großen Umfang an verschiedenen Rebsorten. Das Besondere an der Finca Carbonera ist die hohe Lage mit 700-950 Meter Höhe. Hier ist das Klima rein kontinental, das kolluvium-alluvial Terroir ist sauer, tief und durchlässig. Als Teil der Rioja Alta - und damit deutlich kühler - stehen hier Verdejo, Sauvignon Blanc und Chardonnay im Fokus, komplettiert mit ein wenig Tempranillo. 

Die Fincas Cenicero (94 ha) sind ebenfalls in der Rioja Alta. Hier stehen auf 450 Meter Höhe die ältesten Weinreben des Guts, namentlich Tempranillo, Maturana, Viura und Garnacha Tinta. Das mediterrane Klima ist hier stark durch den Atlantik beeinflusst, die Böden sind wiederum von alluvialem Kalkstein dominiert.  Ein wahrer Schatz sind die Fincas Arenzana, ein nur 13ha großer Weingarten im Najerilla-Tal (Rioja Alta) auf einer Höhe von 550 Meter, das geprägt ist durch lehmiges Schwemmland und atlantisch-mediterranes Klima aufweist. Hier werden Tempranillo, Viura und Garnacha Tinta kultiviert. 

Bei der Lese und im Keller

Neben der Handlese kombiniert die Handsortieranlage die manuelle Auslese der Trauben mit der maschinellen Auslese der Beeren, bis zu einer Gesamtkapazität von 1,8 Millionen kg Trauben pro Jahrgang, eine beeindruckende Zahl. Barón de Ley ist auf Reservas und Grandes Reservas spezialisiert, die das Identitätsmerkmal des Rioja respektieren: die lange Reifung im Eichenfass. Dafür wird der Fassbestand jährlich erneuert. Um nicht zurückzufallen gehören 
Innovation, Neugierde und Nonkonformismus zu den Identitätsmerkmalen der Bodega. Es werden Projekte zur Produktions- und Produktinnovation durchgeführt. Es wird mit mit der Technologie der Weinkellerei experimentiert, neue und weniger verbreitete Rebsorten angebaut und einheimische Gärhefen verwendet, die der Weinen eine unverwechselbare Barón de Ley-Persönlichkeit verleihen.

Das Fass prägt den Wein 

Mit der zunehmenden Bedeutung von Weiß- und Roséweinen bei Barón de Ley verfügen das Gut über einen eigenen Weinkeller, in dem diese Weine auf traditionelle Weise in Betonfässern ausbauen und reifen. Denn Beton ermöglicht dank seiner Mikroporosität eine Mikro-Oxygenierung und eröffnet neue Möglichkeiten, den aromatischen Ausdruck des Weins zu maximieren. Barón de Ley verfügt über 20 temperaturkontrollierte Weinkeller mit einem Fassungsvermögen von 10.900 Litern. Außerdem gibt es vier Betontanks für den Ausbau der Rotweine (zwei mit je 133.000 und zwei mit 66.000 Litern Fassungsvermögen), die die Entwicklung des Weins verlangsamen und dafür sorgen, dass er hell und frisch ist.

Ein Klassiker im Weinkeller ist der Edelstahltank. Bei einer einzigen Weinlese führt das Keller-Team durchschnittlich zwanzig verschiedene Prozesse durch. Jeden Morgen werden alle Gärbottiche verkostet und getestet, um die richtige Entscheidung für jeden einzelnen Bottich treffen zu können, indem die Gärtemperaturen, die Art des Umpumpens und die Dauer der Mazeration bestimmt werden. Der hochmoderne Weinkeller für Rotweine beherbergt 64 Edelstahltanks mit einem Fassungsvermögen von 44.200 Litern, die alle individuell mit der vom Winzerteam benötigten Technik ausgestattet sind.

Bitte ein Barrique

Der Ausbau in Barriques im Bordeaux-Stil, einer der wichtigsten Säulen bei der Herstellung edler Rioja-Weine, findet im Fasskeller von Barón de Ley ein wahres Refugium. Er ist der zweitgrößte der Welt und bietet Platz für 30.000 Fässer, die jährlich von den besten Küfereien ausgewählt werden. Barón de Ley verwendet für jeden Jahrgang neue Eichenfässer, um sicherzustellen, dass die Weine ihren Charakter bewahren.

Bodega del Monasterio - Lebendige Tradition

Barón de Ley ist tief mit dem Erbe des Gutes verwurzelt, einer historischen regionalen Enklave und einzigartigen Umgebung, in der die Benediktinermönche vor mehr als 500 Jahren Wein herstellten. In der Bodega del Monasterio werden traditionelle Weinbereitungs- und Ausbautechniken angewendet, zu denen sechs Fässer aus französischer Eiche mit einem Fassungsvermögen von 10.000 Litern und ein Flaschenkeller gehören. Dies ist eine außergewöhnliche Einrichtung, in der einige der Kultweine, wie der Finca Monasterio, reifen.

Flaschen-Feinschliff

Als Ergänzung zur Tradition des Ausbaus in Eichenfässern in Rioja reifen die Weine in einem klimatisierten Weinkeller mit sechs Millionen Flaschen, wo sie sorgfältig in schmiedeeisernen Gerüsten aufbewahrt werden. Im Laufe der Monate und Jahre werden die Weine langsam reifer und gewinnen an Komplexität, bis der ideale Zeitpunkt zum Trinken erreicht ist.

Wer also einen klassischen Rioja sucht, der gleichwohl mit modernstem Know-how erzeugt wurde, der liegt bei den Weinen von Barón de Ley goldrichtig. 
 

Die Weine