Über Vignerons des Pierres Dorées


Mit Begrünung und grüner Lese

Das Château de Chanzé, das unserem Beaujolais den Namen gab, ist eine Burg aus dem 11. und 12. Jahrhundert, die seither diverse Besitzer kannte und ebenso viele Male umgebaut wurde. Doch der Granitboden, in dem seine Reben wurzeln, blieb der unveränderte Garant für die Intensität und Finesse seines Rotweins.
Zu den mehr oder weniger illustren Herren auf Chanzé, einem Weiler der Gemeinde Dareizé, gehörten im 16. Jahrhundert die Olifants, eine aus Schottland stammende Familie, deren Männer als Bogenschützen in der königlichen Garde dienten. Es folgte der Graf von Lysnard, Jerosme Guérini, Abkömmling italienischer Adeliger. Im letzten Jahrhundert verfiel das Gebäude mehr und mehr, bis es 1973 von einem Offizier und seiner Frau erworben wurde, die sich zuvor im Traum als Besitzerin des Châteaus gesehen hatte und die es für einen Spottpreis erwarben und restaurierten.
Um die 20 Hektar Weinberge kümmert sich Dominique Barberet, selbst vigneron de père en fils, Winzer von Vater auf Sohn und Landwirt im Ort. Obwohl Weinbau seine Hauptaktivität ist, hat er seine Herde von 20 Milchkühen behalten und möchte sie nicht missen. Denn der Kuhmist erlaubt es ihm, die Weinberge auf natürliche Weise zu düngen. Alle vier Jahre bringt er gut kompostierten Mist in jeder Parzelle aus. Die Familie Barberet ist im Dorf und der näheren Umgebung für ihre sorgsame Arbeit bekannt und für ihre Aufgeschlossenheit, neuen und natürlichen Arbeitsmethoden gegenüber. Sie war eine der ersten, die im Beaujolais daran ging, die Weinbergsreihen einzusäen und die Begrünung gegen die Erosion der Hanglagen einzusetzen.
Wenn es sich als nötig erweist, vollziehen Dominique und sein rüstiger Vater im Sommer eine grüne Lese, um den Ertrag zu meistern. Bei ihnen ist die Weinlese noch ein Fest, wozu sich Leute aus der Nachbarschaft und Studenten zusammenfinden.