Über Philippe Tolleret in La Tour d'Aigues


Das Juwel des Lubéron

Insgesamt gehören sieben Kellereien mit 4.200 ha zu Caveau Marrenon. Die Kellereien liegen verteilt im südlichen und nördlichen Teil des Lubéron, in den Städten Pertuis, Grambois, Cucuron, Ansouis, Bonnieux, Apt und Maubec. Die Hauptverwaltung ist in La Tour d'Aigues ansässig, das rund 25 Kilometer nördlich von Aix-en-Provence liegt. Statt des traditionellen Systems, eine Kellerei = eine Stimme, wird bei Marrenon auf das Engagement der jeweiligen Kellereien geachtet. Caveau Marrenon ist zudem Mitglied der Agriconfiance Gruppe, die fünf Leitlinien für die Arbeit von Genossenschaften in allen landwirtschaftlichen Bereichen entwickelt hat. So stehen die Transparenz und die Nachverfolgbarkeit der Produktion und der Endprodukten, die Unterstützung von französische Firmen und vor allem der lokalen Wirtschaft, die fairen Arbeitsbedingungen und die respektvolle Arbeit gegenüber der Natur im Vordergrund. Während des letzten Jahres wurde das Sortiment Marrenons um drei Côte du Rhône Appellationen erweitert: Gigondas, Crozes-Hermitage und den Plan de Dieu. Die Genossenschaft vertreibt 68 % ihrer Weine in Frankreich, der andere Teil wird in 44 Länder weltweit exportiert. Schon seit Jahren steht Marrenon für eine stetig hohe Qualität, nicht zuletzt dank des Önologen und Geschäftsführers Philippe Tolleret, der seit 2006 zusammen mit dem Präsidenten Jean-Louis Piton das Sagen hat.

Teamwork

Hand in Hand arbeiten die Mitglieder des Winzerverbands Marrenon mit dem charismatischen Chef-Önologen zusammen. Ihr gemeinsames Ziel: die nachhaltige Herstellung authentischer Weine mit Charakter unter Berücksichtigung der regionalen Besonderheiten. Dazu zählen nicht nur die über 3.000 Sonnenstunden pro Jahr, sondern auch die Lage der Weinberge im UNESCO-Naturpark Lubéron. Es ist das einzige Weinanbaugebiet weltweit, welches komplett in einem Biosphärenreservat liegt. Die Marrenon-Winzer sind sich dieser Verantwortung bewusst und wollen dieses einzigartige und ökologisch wertvolle Gebiet in ihren Weinen voll zur Geltung bringen.

Vom Savoir-Faire im Weinberg bis zur technischen Seite im Keller – Philippe Tolleret und sein Beraterteam aus engagierten Önologen steht den Winzern mit Rat und Tat zur Seite. Dank kontinuierlicher Weiterbildung sind sie stets auf dem aktuellsten Wissensstand und geben ihre Erkenntnisse im persönlichen Gespräch mit den Mitgliedern weiter – ob es nun das Pflanzen und die Pflege der Rebstöcke betrifft oder die Wahl der passenden Rebsorten bzw. des richtigen Lesezeitpunkts. Denn Anbau, Pflege und Ausbau der Trauben müssen perfekt auf den daraus entstehenden Wein abgestimmt sein. 

Der frühe Vogel fängt den Wein

Das Gute daran: Jeder Winzer kennt von Saisonbeginn an die voraussichtliche Verwendung seiner Parzellen und kann alle Arbeiten darauf anpassen. „Bei der Weinbereitung legen wir besonders viel Wert auf die Wahl des perfekten Reifezeitpunkts und die Erhaltung des frischen Fruchtcharakters“, erklärt Philippe. „Dies erreichen wir, indem wir nachts bis maximal zum frühen Vormittag die Trauben lesen und einbringen. Dies gilt übrigens sogar für einige der Rotweine!“ Am Anfang waren die Winzer gar nicht begeistert, erinnert sich der Chef-Önologe schmunzelnd. Nachts um drei aufzustehen, bedeutete ja, den allabendlichen Apéro beim Pétanque-Spiel unter den Platanen vor der Bar du Château verkürzen zu müssen – ein Drama! Philippes Idee, die Trauben nachts zu lesen, wenn die Temperaturen schön kühl sind und die Reben nicht unter Stress stehen, kam einer Revolution gleich. Doch das Ergebnis gab dem technischen Direktor recht und schon bald waren die Marrenon-Winzer restlos überzeugt. Und so stehen sie noch heute auf dem Dorfplatz von La Tour d’Aigues, tauschen sich aus und frönen ihrem Lieblingssport – natürlich bei einem Gläschen Wein. Und während der Lese machen sie halt etwas früher Schluss!

Nachhaltigkeit und Respekt vor der Natur

Als eine der wichtigsten Winzergenossenschaften Frankreichs, ist man sich seiner großen Verantwortung gegenüber der Gesellschaft und der Umwelt bewusst, was sich in einem großen Engagement niederschlägt. So sollen im gesamten AOC-Anbaugebiet (99 % der Fläche) nachhaltige Bewirtschaftung und integrierter Anbau zertifiziert werden. Ein regelmäßiger Austausch mit den Verantwortlichen des Naturparks erlaubt gemeinsame ökologisch-landwirtschaftliche Aktionen durchzuführen. Im Jahr 2017 wurde ein Vertrag zwischen drei Parteien unterzeichnet, um die Methoden der schonenden Unkrautvernichtung zu verbreiten. Die drei Vertragspartner sind: der Naturpark Luberon, die Wasserbehörde und Marrenon. Auf einer Fläche von 700 Hektar, von insgesamt 4500 bewirtschaften Hektar, werden in Zukunft keinerlei herkömmliche Unkrautvernichtungsmittel mehr eingesetzt. Die Anzahl der registrierten Steinkauze, die sich bei der jährlichen Bestandszählung ergibt, hat sich langsam, aber stetig erhöht. Dazu wurde das sogenannte Viti-Vini-Avi-Programm in Zusammenarbeit mit der Universität Marseille in Angriff genommen wurde. Das soll die Auswirkungen der Anbaumethoden der Winzer auf das Leben der Fauna in unserer Region besser verstehen, insbesondere gilt dies für den Lebensraum der Vögel. Dazu gehören die teilweise Begrünung der Weinberge und die Schaffung von Rückzugszonen für heimische Tiere. 

Wasserwirtschaft und Ressourcenschonung

Alle Weinbauern folgen den strengen Auflagen der phytosanitären Abwasserregelung. Seit 2017 gibt es ein neues Verfahren, das aus der Forschung in Zusammenarbeit mit dem CEA (Kommissariat für Kernenergie und alternative Energien) entstanden ist und die Wirksamkeit von gewissen Bakterien zur Entgiftung von Abwasser beweist. Eine dieser zukunftsweisenden Anlagen (Life Phyo Barre) wurde bei einem der Produzenten aufgestellt. Letztendlich kommt den Wertstoffen eine ganz besondere Aufmerksamkeit zuteil. Im Rahmen des Wertstoff-Recycling-Verfahrens werden kontinuierlich Kontrollen durchgeführt. So führte die einfache Entscheidung, bei den drei Liter-BIBs auf den Plastikgriff zu verzichten dazu, dass jetzt drei Tonnen Plastik pro Jahr eingespart werden!  

Soziales Engagement

Es wird darauf geachtet, dass gute Arbeitsbedingungen herrschen und Mitarbeiter sich weiterentwickeln können. Marreon ist eine Partnerschaft mit ESAT eingegangen (staatliche Institution für Integration von Menschen mit Behinderung in das Arbeitsleben), um bestimmte Arbeitsschritte wie externe Wartungsarbeiten, Verpackung und Vorbereitung von bestellter Ware für die Auslieferungen, auszulagern.  Seit vielen Jahren pflegen die Mitarbeiter untereinander ein angenehmes und freundschaftliches Arbeitsklima, was eine gewisse Stabilität im Personalbestand bedeutet. Dies belegt auch die lange durchschnittliche Verweildauer der Mitarbeiter in unserer Firma.


 

Die Weine