Fruchtbare rote Erde
Dank der vielen Völker, die durch den Stiefelabsatz zogen, ist Apulien reich an Kunstschätzen und Einflüssen. Aus jeder Epoche blieb ein Relikt, gerne in Form einer handwerklichen Tradition. Am typischsten sind Produkte aus Terrakotta. Kein Wunder also, dass gerade eine Figur aus Ton häufig als Dekorationselement eingesetzt wird. Die Form des „Pumo“ ist an eine sich öffnende Knospe angelehnt. Die Knospe ist ein Symbol für Wohlstand und Fruchtbarkeit und soll vor Unheil schützen. Der Ursprung des Wortes Pumo ist das lateinische „pomum“ (Frucht, Obst). In der römischen Götterwelt war Pomona die Göttin der Baumfrüchte, der Oliven und der Reben.
Die 1962 gegründeten Cantine San Marzano greifen gerne Traditionen auf. Ihre Stärke sind alte, im historischen Trinkbecherschnitt gezogene Rebstöcke, genannt Alberello, die der enormen Sonneneinstrahlung standhalten. Deren Trauben erhalten ihre aromatische Intensität durch die vom Meer nachts eindringende Frische. „Hier nehmen Rebstöcke, von der Sonne Afrikas und der Erde geformt und fast so rot wie der Wein, den sie erzeugen, durch den obstinaten Willen unserer Bauern die einfache Form eines kleinen Baums an“, so Direktor Mauro di Maggio.
Auf der heißen Halbinsel Salento braucht es im Keller präzise Technik, um die Qualität der Trauben im Wein zu erhalten. Der Wein wird teilweise wie ein Amarone produziert (Appassimento). Die Maischegärung findet in Rotationstanks statt, die es erlauben, die Extraktion nach Wunsch und ohne zusätzlichen Luftkontakt zu steuern. Gepresst wird pneumatisch sanft und gelagert werden fertige Weine bei kontrollierter Temperatur.
Mit der Herkunftsbezeichnung Primitivo di Manduria ist ein Ertrag von 63 Hl/Ha vorgeschrieben. Mit der Bezeichnung Riserva muss ein Wein mindestens zwei Jahre reifen, davon mindestens neun Monate im Holzfass. Gran Pumo d’Oro reifte 18 Monate darin. Auch bei der Gestaltung der Flaschen ist handwerkliches Geschick gefragt. Pro Flasche braucht es zehn Minuten zum Gravieren und Färben.