Des Königs Zorn als kräftiger Pinot Noir
Dunkle Wolken, tosendes Meer, wilde Küstenlandschaften, streng regierende Könige, lautes und streitwütiges Volk, knarrende Seeplanken mehrmastiger Segelschiffe - das muss die Zeit gewesen sein, als zum ersten Mal die Vorfahren von Winzer Brent Marris in Englands Geschichte eingingen.
Im Jahr 1204 wurde ein gewisser William de Mariscoa damit beauftragt, das englische Königreich vor Piraterie zu schützen. Die Vermutung liegt nahe, dass König Heinrich I. mit William ein Abkommen hatte, ein bisschen Piraterie wäre erlaubt, wenn er im Gegenzug das Königreich verteidigt. Bei Heinrich III. fiel ein Nachkomme Williams allerdings in Ungnade und wurde wegen Hochverrat mitsamt seiner 16 Mitstreiter zum Tode verurteilt, sicherheitshalber gevierteilt und an vier Küsten Englands verteilt. Zur Veranschaulichung, wie es dem ergeht, der sich des Königs Zorn zuzieht.
Brent Marris ist ein Nachkomme dieses Seemann-Clans und nimmt dessen spannende Geschichte gerne auf, um seine Weine nach historischen Erlebnissen seiner Vorfahren zu benennen. Des Königs Zorn, The King‘s Wrath, ist aus der Weinreihe „The Kings Series“ passenderweise der Name unseres dunkelroten neuseeländischen Pinot Noirs (Spätburgunder).
Der Rotwein kommt aus der Cool-Climate-Zone Ben Morven an der Nordküste der Südinsel Neuseelands. Er reifte zu 80 % in neuen Fässern aus französischer Eiche über den Zeitraum von elf Monaten. Waldbeeren und schwarze Pflaumen gehen im Duft eine Liaison mit Zimt und Gewürznelke ein. Die opulente Frucht des Weins wird von subtilen Noten wie Eiche und Waldboden begleitet - ganz typisch für Spätburgunder. Am Gaumen tauchen - ebenso typisch - Tabakblätter und Zedernholz auf.