Wild vergoren und lang auf der Hefe
Seit dem Jahr 2000 führt der sympathische Jungwinzer Stefan Winter den Familienbetrieb in Dittelsheim. Vieles hat sich seither geändert. Weg von der Erntemaschine und zurück zur selektiven Handlese, heißt die Devise. Stefan Winter legt Wert auf minimale Erträge, denn diese bilden die Grundlage für eigenständige Weine, die ihre Herkunft widerspiegeln. „Auch wenn es von meinen Eltern keinen Druck gab, war für mich immer klar, dass ich beim Wein einsteige“, erzählt er dem Magazin „Slow Food“. So begeistert er als 13-Jähriger mit Vaters Schlepper durch die Weinberge fuhr, so passioniert widmet sich der junge Winzer heute dem Wein.
Nur ausgesuchte Rebstöcke mit einem Alter von 25 bis 30 Jahren kommen für diesen Riesling in Frage. Die Stöcke wachsen auf tiefgründigem Kalksteinboden und schwerem Tonmergel. Durch das Alter der Reben nehmen die tief gehenden Wurzeln aus den unteren Bodenschichten die Mineralien und Nährstoffe auf, die den Riesling unverwechselbar prägen. Die Trauben kommen selektiv von Hand geerntet in den Keller. Nach einer Standzeit von zwölf Stunden werden sie schonend abgepresst. Der Saft gärt mit den eigenen „wilden“ Hefen (ohne Zugabe von Reinzuchthefen) über einen Zeitraum von rund zwei Monaten. Bis zur Abfüllung Ende August reift der Wein auf seinem Hefelager.
Im Auftakt zeigt der „Riesling Alte Reben“ elegante Hefenoten und gelbe Früchte. Am Gaumen spielt er seine ganze Mineralität mit einer feinen Säure aus, und hinterlässt ein lang anhaltendes Mundgefühl.