Manzanilla gibt Schnur
Domingo Pérez Marín, der Gründer von „La Guita“ (1825), war bekannt dafür, dass er seinen Sherry nur gegen Bargeld verkaufte. Wer also „Schnur“, umgangssprachlich für „Geld“, vorweisen konnte, bekam seine Bestellung geliefert. So kam dieser Sherry zu seinem Namen, der durch das zwischen Kapsel und Etikett angebrachte Stück Schnur weiterhin verdeutlicht wird. Manzanilla „La Guita“ stammt aus der Fischerstadt Sanlúcar de Barrameda, wo der Fluss Guadalquivir ins Meer mündet. Die Nähe zum Ozean und die damit verbundene Meeresbrise ist ein bedeutender Faktor für die Herstellung des Sherrys. Sie unterstützt die Entwicklung der Kahmhefe, auch Flor genannt, und führt zu einem leicht salzigen Geschmack.
Nachdem der Wein aus der Palomino-Fino-Traube auf 15 % Vol. verstärkt wurde, kommt er in die 516 Liter fassenden Holzfässer aus amerikanischer Eiche, genannt Botas. Die Fässer werden nur zu vier Fünfteln befüllt und bieten dadurch der Kahmhefe, die sich vornehmlich von Alkohol ernährt, einen idealen Nährboden. Langes Fassalter unterstützt die Herausbildung der feinen, unverwechselbaren Aromen von Hefe und Mandeln sowie den zart pikanten Nachgeschmack.
Ein Sherry wie dieser darf bei Tapas nicht fehlen. Er passt aber auch zu knackigen Salaten, leichten Fischgerichten und wunderbar zu Spargel.