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Wie ist die Geschichte des Weißburgunders?

Lange Zeit war Weißburgunder undercover unterwegs – so wurde er fälschlicherweise für Chardonnay gehalten. Oberflächlich möchte man sagen, denn äußerlich mögen sich die beiden Weißwein-Rebsorten vielleicht ähneln, geschmacklich aber weniger: Während Chardonnay eher durch exotische Frucht zu glänzen vermag, überzeugt Weißburgunder eher durch Frische und Leichtigkeit. Weißburgunder ist eine Mutation von Pinot Gris (auch Grauburgunder oder Grauer Burgunder genannt) – und dieser stammt wiederum von Pinot Noir (zu Deutsch: Spätburgunder oder auch blauer Burgunder) ab. Somit gehört der Weißburgunder also zur Pinot-Familie – eben wie der Chardonnay. Trotz gleicher Wurzeln sollte man die beiden Sorten dennoch nicht verwechseln!

Wo wird Weißburgunder angebaut?

Auch wenn Pinot Blanc eine französische Weißwein-Rebsorte ist, genießt sie in Deutschland unter dem Namen Weißburgunder oder Weißer Burgunder doch deutlich mehr Anerkennung. Gemäßigtes Klima ist sein Ding, deshalb fährt er vor allem im Süden Deutschlands zu Höchstformen auf – zu nennen sind hier Rheinhessen, die Pfalz und Baden.

In seiner Heimat steht er im Schatten der anderen Burgundersorten wie Chardonnay. Im Elsass, der eigentlichen Pinot-Blanc-Hochburg, hat er zwar nach wie vor treue Winzer-Fans, Riesling und Silvaner erfreuen sich aber einer stärkeren Beliebtheit.

Weißburgunder versucht sein Glück mittlerweile in ganz Mitteleuropa, vor allem in Österreich hat er Erfolg. Aber auch in Ost- und Südeuropa gibt es wichtige Anbaugebiete, zu nennen ist hier insbesondere Südtirol. Auch in diesen Anbaugebieten tritt er oft unter anderem Namen auf: Pinot Bianco (Italien), Rulandské Bílé (Tschechien), Pinot Bijeli (Kroatien), Burgundské Biele, Rulandské Biele (Slowakei), Beli Pinot (Slowenien) und Burgundi Fehér, Fehér Burgundi (Ungarn). Und auch die große weite Welt scheint für Weißburgunder in Reichweite: Mitunter ist er auch in Chile, Neuseeland, Südafrika und Argentinien zu finden.

Wie schmecken Weißburgunder-Weine?

Charakteristische Aromen hat diese Rebsorte eigentlich nicht, es ist viel mehr das große Ganze, was den Weißburgunder auszeichnet. Da hätten wir beispielsweise Quitte, Walnuss, Hefe und Zitrusfrüchte, deren Mischung Duft und Geschmack kennzeichnen. Meistens wird Weißburgunder trocken ausgebaut, gerne auch in Barriques – Nuss-Aromen gesellen sich dann noch zu den anderen Aromen, angenehme Weinsäure vollendet das Weißburgunder-Erlebnis.

Welches Essen passt zu Weißburgunder?

Fisch, Fisch und nochmal Fisch – denn der harmoniert hervorragend mit der feinen Säure des Weißburgunders. Alternativ begleitet er auch gerne frisches Gemüse und knackige Salate. Im Barrique gereifte Pinot-Blanc-Weine passen gut zu hellem Fleisch wie Huhn oder Kalb.  

Welches Glas empfiehlt sich für Weißburgunder?

Ein kleines Weißweinglas passt am besten zu den frischen Versionen, ein mittelgroßes bis großes Burgunderglas für die kräftigen Ausführungen. 

Übrigens…

Weißburgunders Großvater Pinot Noir soll schon über 2000 Jahre alt sein, wohingegen Pinot Blanc erst seit dem 14. Jahrhundert angebaut wird.