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Fast ausschließlich für trockene Weine genutzt, ist sie auch als Cuvée-Partner geschätzt, für Traubensorten wie beispielsweise Pinot Noir, Colombard, Sauvignon Blanc oder Sémillon. Sie hat eine erstaunliche Aromen-Bandbreite, je nachdem, auf welchen Böden sie wächst und ob sie mit oder ohne Holz-Einfluss ausgebaut wird. Denn eine Eigenschaft macht den Chardonnay zu etwas ganz Besonderem: Kaum eine zweite weiße Varietät eignet sich so gut für den Ausbau in Holzfässern wie Chardonnay.   

Wo wird Chardonnay angebaut?

Frankreich ist mit über 40.000 Hektar eines der wichtigsten Chardonnay-Länder. Besonders berühmt sind die Chardonnays aus dem Burgund. Weine aus Appellationen wie Le Montrachet, Criots-Bâtard-Montrachet, Bâtard-Montrachet, Chevalier-Montrachet, Bienvenues-Bâtard-Montrachet und Corton-Charlemagne lassen die Herzen echter Chardonnay-Fans höher schlagen. Aber nicht nur die Grands Crus finden viele Liebhaber, auch die Premiers Crus (wie Puligny-Montrachet oder Chassagne-Montrachet) und Weine aus der Côte Chalonnaise (wie Rully) oder dem Mâconnais (wie Pouilly-Fuissé) sind weltweit beliebt. Auf keinen Fall dürfen hier die beiden Chardonnay-Hochburgen Chablis (mit den legendären kalkreichen Böden) und Meursault vergessen werden.

Außerhalb des Burgunds ist vor allem die Champagne ein wichtiges Anbaugebiet für Chardonnay. Hier wird er zum berühmten Blanc-de-Blancs-Champagner vinifiziert, ist aber auch Cuvée-Partner von Pinot Noir und Pinot Meunier. Auch im Languedoc gibt es nennenswerte Bestände an Chardonnay, wo er ebenfalls für einen sehr beliebten Schaumwein genutzt wird: den Crémant de Limoux.

Spricht man von weiteren Weinbauländern, in denen Chardonnay eine große Rolle spielt, muss an erster Stelle Kalifornien stehen. Auch hier gibt es mehr als 40.000 Hektar Rebfläche Chardonnay, Herkunftsbezeichnungen wie Alexander Valley, Los Carneros, Santa Maria Valley, Russian River Valley sowie Teile des Sonoma Countys sind fast so berühmt wie ihre französischen Vorbilder. Neben Kalifornien sind ebenfalls Oregon und Washington State zu erwähnen, wo der Chardonnay fest etabliert ist. Andere Überseeländer sind Australien, Chile, Südafrika und Argentinien, in Europa sind Österreich und Deutschland (besonders Rheinland-Pfalz, Rheinhessen und Baden) zu nennen sowie Italien, wo vor allem im Norden des Landes die Rebsorte Chardonnay seit Langem zu den erfolgreichsten zählt.

Was zeichnet den Chardonnay aus?

Chardonnay ist eine sehr anpassungsfähige Rebsorte, die mit vielen Terroirs klarkommt – ein Grund für ihren Erfolg. Je nach Region und Ausbau kann sie frisch-fruchtige, säurebetonte und leicht mineralische Weißweine hervorbringen. Die Rebsorte ist aber auch prädestiniert für den Ausbau in kleinen Eichenholzfässern, den Barriques, dann weisen die Weine mehr Struktur und Komplexität auf. Die Aromen variieren: Während Chardonnays ohne Holzeinfluss nach Apfel, Pfirsich, Honigmelone, Zitrus und Ananas (und anderen tropischen und exotischen Früchten) duften, gibt es bei den Barrique-Chardonnays auch Aromen wie Haselnuss, Walnuss und Vanille.

Welches Essen passt zu Chardonnay?

Das hängt stark vom Weintypus ab. Leichtere Chardonnay-Weißweine ohne Holz passen zu gegrilltem Fisch, zu Meeresfrüchten wie Garnelen und Austern, zu knackigen Salaten und frischem Gemüse ebenso wie zu veganen und vegetarischen Pasta- und Risotto-Gerichten.

Ist der Chardonnay im Holzfass ausgebaut, dann kommen gebratene Fischfilets mit buttrigen Saucen, Huhn und Kalbfleisch, kräftige Kürbisgerichte und mittelreifer Hartkäse infrage.

Welches Glas empfiehlt sich für Chardonnay?

Für Chardonnay-Weine bietet sich ein klassisches Burgunder-Glas an. In der Regel gilt: Je hochwertiger der Wein, desto größer das Glas.

Übrigens …

Einer der Vorfahren des Chardonnays ist eine der ältesten Rebsorten Europas, die sich Heunisch nennt (französisch: Gouais Blanc). Sie war wahrscheinlich der natürliche Kreuzungspartner einer Burgunder-Rebe, woraus dann der Chardonnay hervorging.