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Wo wird Merlot angebaut?

Nach wie vor gehört das Bordeaux zum wichtigsten Anbaugebiet für Merlot insbesondere in Pomerol und St. Émilion dominiert die Sorte, aber auch in den anderen Appellationen von Bordeaux ist sie in wechselnden Anteilen fast immer vertreten, gilt sie doch als idealer Partner für Cabernet Sauvignon und Cabernet Franc, mit denen sie die Basis für die legendäre Bordelaiser Cuvée bildet. Auch im Süden Frankreichs spielt sie als Landwein eine große Rolle, im Südwesten wiederum wird sie im Bergerac weit genutzt.

International besitzt der Merlot bei den roten Rebsorten ungefähr die Geltung, wie der Chardonnay bei den weißen. Vor allem in den USA, namentlich in Kalifornien und Washington State, in Italien mit Norditalien, Sizilien und der Toskana und in den Überseeländern, wie Chile, Südafrika, Australien und Neuseeland ist sie  – sowohl als Cuvée, als auch rebsortenrein – nicht mehr wegzudenken. Dass mittlerweile in Europa auch außerhalb von Frankreich und Italien Winzer auf diese Varietät setzen, zeigt ihre Beliebtheit. So besitzen Bulgarien, Moldawien und Rumänien große Anbauflächen, ebenso wie Spanien und Slowenien, wo die Traube immer wichtiger wird. Selbst in Deutschland hat sich der Anbau in den letzten Jahren stark verbreitet.  

Was zeichnet den Merlot aus?

Die Rebsorte gehört im Anbau zu den weniger anspruchsvollen und bringt fruchtbetonte, gleichzeitig vollmundige und durchaus körperreiche Ergebnisse hervor. Insbesondere für trockene Weine ist sie hervorragend geeignet. Die typischen Aromen sind Schwarzkirsche, Schwarze Johannisbeere, Pflaume und Brombeeren, wenn er im Fass ausgebaut wird kommen auch Schokolade, Mokka und Nougat dazu. Der Geschmack ist samtig-weich, kann zwischen fruchtig-frisch bis trocken-herb variieren. Doch nicht nur „pur“ zeigt der Merlot mit seinen weichen Tanninen und seinem reichen Volumen große Klasse. Auch für Cuvées ist er sehr beliebt. Cabernet Sauvignon ist der wohl berühmteste Partner, aber man findet ihn auch zusammen mit Cabernet Franc, Malbec, Petit Verdot, Syrah, Tempranillo, Garnacha, Sangiovese und vielen anderen Rebsorten. Neben Rotweinen, eignet sich Merlot auch sehr gut für Rosé, mittlerweile gibt es auch gut gelungene Blanc de Noirs. Allerdings sollten es auch hier trockene Versionen sein, für restsüße oder fruchtsüße Weine ist die Sorte nicht wirklich geeignet.

Welches Essen passt zu Merlot?

Das hängt natürlich stark von dem Weintypus ab. Leichte, trockene Merlots passen zu Pasta mit tomatenbasierten Saucen, Pizza und Panini, gegrilltem Huhn, Charcuterie und zu vegetarischen und veganen Aufläufen und Pfannengerichten.
Mittelkräftige, trockene Merlots passen zu Pasta mit Fleischsaucen, Lasagne, Burger, würzigen Reisgerichten, Ente nach chinesischer Art, gegrillte Rippchen und kräftigen Gemüse-Aufläufen.
Kräftige, trockene Merlots und klassische Cuvées im Bordelaiser Stil passen sehr gut zu gegrillten Koteletts, ob vom Schwein, Rind oder Lamm, auch Wildgeflügel und mildes Wild wie Reh passen, genauso wie würzige Hartkäse und Gerichte mit Pilzen und Trüffeln.   

Welches Glas empfiehlt für Merlot?

Ein klassisches Bordeaux-Glas bietet sich an, für jüngere Versionen geht auch ein kleiner Burgunderkelch. In der Regel gilt: je hochwertiger der Wein, desto größer das Glas.

Übrigens…

Es war ein kleiner, sympathischer, aber auch naschhafter Vogel der dem Merlot seinen Namen schenkte, heißt Amsel doch „Merle“ auf Französisch. Die befiederten Feinschmecker lieben es nämlich, die reifen Trauben zu vertilgen, sie wissen warum!