
Graciano
Charakteristische Aromen: Schattenmorelle, Schwarze Johannisbeere, Lakritz, Erdbeerkonfitüre, Süßholz
Die Rebsorte Graciano ist eine heimische Rebsorte aus dem Weinbaugebiet Rioja. Man nimmt an, dass sie bis zur Reblauskatastrophe zu den wichtigsten Trauben im Ebro-Tal zählte. Der Ampelograph Bruni vermutet, dass die Rebsorte Graciano durch die spanische Besetzung im 16. Jahrhundert nach Sardinien (dort wird sie Cagnulari genannt) und in die südfranzösische Region Languedoc-Roussillon (dort wird sie als Morrastel bezeichnet) gelangte. Weitere Verbreitungsgebiete sind die Provinz Navarra in Spanien, Bulgarien, Tunesien, Algerien, Argentinien, Brasilien und Südafrika. Fachleute nehmen an, dass die Rebsorte Graciano mit der portugiesischen Traube Tinta Miúda sowie der in Kalifornien, Australien und Neuseeland beheimateten Xeres-Traube identisch ist.
Graciano ist oft Teil von Rotwein-Cuvées, wie zum Beispiel in der D.O.Ca. Rioja und der D.O. Navarra. Als Verschnittpartner verleiht sie dem Wein Farbe, Säure, Struktur und Bukett. Außerdem fördert sie das Alterungsvermögen des Weins. Da ihre Reben jedoch nur einen geringen Ertrag erbringen, wurde diese Sorte bisher etwas vernachlässigt.
Graciano erzeugt würzige Weine mit feiner Säure und üppigem Körper. Das kräftige Rubinrot zeigt oft violette Reflexe.