Die Kombination aus zwei einzigartigen Gegebenheiten können dabei hervorgehoben werden: Die gesamte Region ist von Steillagen und, außer an der Obermosel, von Schieferböden geprägt. Das kommt dem seit dem 15. Jahrhundert belegten Anbau der Rebsorte Riesling besonders entgegen.

Anbauflächen an der Mosel

Die weitläufigen Anbauflächen werden von zahlreichen Winzern vorwiegend mit Riesling bepflanzt und daher häufig mit Weißwein von der Mosel gleichgesetzt. Tatsächlich wird eine Vielzahl der Großen Gewächse von der Mosel aus der Rebsorte Riesling gekeltert. Spitzenlagen wie Ürziger Gewürzgarten oder Erdener Treppchen sind legendär. Die säurebetonten Weine haben Fruchtaromen, die von Zitrusgewächsen über Apfel- und Pfirsichnoten bis zu vollmundigen Aprikosenakzenten reichen können. Die Schieferböden versorgen die Rebstöcke mit zahlreichen Mineralstoffen, was dem Moselwein oft eine mineralische Komponente schenkt. So entstehen elegante, spritzige Weine mit meist geringem Alkoholgehalt.

Kein anderes Gebiet der Welt verfügt über mehr Steillagen- und Rieslinganbauflächen als die Mosel-Weinregion. Neben Riesling werden hier auch andere Sorten angebaut. Unter den weißen Trauben sind Müller-Thurgau (auch als Rivaner bezeichnet) und Kerner in nennenswertem Umfang vorhanden. Dies trifft auch auf eine weitere Rebsorte zu, die heutzutage als eine Spezialität von der Mosel gilt und darauf hinweist, dass hier die älteste Weinregion Deutschlands mit einer 2.000-jährigen Tradition zu finden ist. Dabei handelt es sich um den Elbling, der bereits von den Römern eingeführt wurde und schon bei Plinius dem Älteren als “vitis alba” Erwähnung findet.