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Das Prädikat zur kontrollierten Herkunft, AOP, wird im südwestfranzösischen Départements Gironde, welches in etwa deckungsgleich mit dem Weinbaugebiet Bordeaux ist, abgestuft vergeben. Die Appellationen Bordeaux sowie Bordeaux Supérieur erfassen das gesamte Gebiet. Eingegrenzt auf Teilregionen wie Médoc oder Graves sind die Weine noch hochwertiger. Spitzenweine beziehen sich in der Regel auf ein eng gefasstes lokales Gebiet.

Die verschiedenen Rotweintypen aus der Region Bordeaux

Unabhängig davon sind nur sechs Rebsorten für Qualitätswein zugelassen. Traditionell stehen davon zwei sich ergänzende Weinsorten im Vordergrund. Während in den östlichen Gebieten Merlot einen höheren Anteil in den Cuvées ausmacht, ist es westlich Cabernet Sauvignon. Erstere, frühreife Rebsorte verleiht eine fruchtige Frische und Samtigkeit, die gemeinsam mit dem spätreifen, würzigen und nuancenreich-kräftigen Cabernet Sauvignon eine Symbiose eingeht. So entstehen aromenreiche, tanninhaltige Weine, die ein elegantes Bouquet aufweisen. Grundsätzlich gilt dabei, dass ein hoher Cabernet-Sauvignon-Anteil auch für ein gutes Alterungspotential steht.

Eine Besonderheit im Bordelais ist, dass die Weinstöcke hier oft sehr eng gepflanzt sind. Während andernorts selten mehr als 5.000 Reben pro Hektar zu finden sind, stehen auf den Rebflächen mancher Châteaux 8.000 bis sogar 10.000 Reben/Hektar. Diese Bepflanzungsdichte sorgt für einen geringen Ertrag pro Rebe, was die Qualität der Trauben erhöht. Darüber hinaus führt diese Art der Reberziehung dazu, dass die Pflege der Weinstöcke und die Lese nur in Handarbeit erfolgen können. Ebenfalls ertragsmindernd und qualitätssteigernd wirkt sich im Bordeaux aus, dass hier alte Reben besonders verbreitet sind. Ein Alter von 30 Jahren ist eher die Regel und Weinstöcke von 80 Jahren und mehr keine Seltenheit.