Weißwein aus dem Loiretal ist genau so vielfältig wie seine Herkunftsregion. Ganz im Westen finden sich vier Appellationen mit dem Namen Muscadet. Weißwein mit dieser geschützten Herkunftsbezeichnung wird ausschließlich aus der Rebsorte Melon de Bourgogne oder eben Muscadet vinifiziert. Die Rebsorte kommt ursprünglich aus dem Burgund, ist aber schon seit dem 17. Jahrhundert im westlichen Loiretal heimisch. Diese Weine  zeichnen sich durch eine säurearme Frische sowie leichte Akzente von Muskat und Zitrusfrüchten aus.

Die verschiedenen Weißweintypen aus dem Loiretal

Etwas weiter im Landesinneren, zwischen Cholet, dem Anfang des Weinbaugebietes Anjou, und Saumur gibt die Rebsorte Pineau de la Loire die Struktur der Weißweine vor. Die Traube, die auch unter dem Namen Chenin Blanc bekannt ist, wird zuweilen als die französische Antwort auf den deutschen Riesling bezeichnet. Das mag an ihrer feinen bis straffen Säure liegen oder auch daran, dass aus ihr sehr hochwertige, fruchtige Weine ausgebaut werden können. Die hochreifen Trauben verleihen dem Wein zudem Aromen orientalischer Gewürze und sind anfällig in Bezug auf Edelfäule, weswegen aus ihnen auch hervorragende Süßweine entstehen. Im östlichen Loiretal schließlich liegt der Ort Sancerre, der den großen AOP-Weißweinen aus dem Umland den Namen gibt. Zugelassen ist hier nach strengen Vorgaben nur die Rebsorte Sauvignon Blanc. Lediglich ein limitierter Ertrag pro Hektar sind erlaubt, will der Winzer nicht in die IGP- oder Landwein-Kategorie abrutschen. Das Ergebnis sind Weißweine aus ausgereiften Trauben mit einem eleganten und vollen Körper.