Daher wird die Region auch oft als Rebsorten-Museum bezeichnet. Weißwein aus dem französischen Südwesten begeistert durch Aromen, die eine Abwechslung zu denen aus verbreiteten Rebsorten darstellen. Lediglich in drei AOP- beziehungsweise IGP-Gebieten steht die Vinifizierung von Weißwein im Vordergrund. Das größte davon ist die Gascogne. Die am häufigsten anzutreffende Rebsorte hier ist Ugni Blanc, der auch in Italien unter dem Namen Trebbiano bekannt ist. Während ein Großteil der Lese zur Destillation von Armagnac verwendet wird, sind die Weine aus der ertragreichen Rebsorte sehr leicht und säurebetont.

Die verschiedenen Weißweintypen aus dem Südwesten Frankreichs

Erwähnenswert unter den Weinen aus dem französischen Südwesten sind die aus der Sorte Colombard. Auch sie werden in den Brennereien eingesetzt, ergeben aber auch einen alkoholreichen, säurearmen Wein mit lebendigen Fruchtaromen. Im IGP Côtes de Gascogne kommt die Rebsorte sortenrein oder häufig auch als Cuvée mit dem weißen Ugni Blanc vor. Direkt an der spanischen Grenze befindet sich das Weinbaugebiet Jurançon. Hier werden sehr seltene einheimische Rebsorten wie der weiße Camaralet de Lasseube oder Petit Courbu verwendet. Die Sorte Gros Manseng entfaltet sich zu kräftig-aromatischen Weinen, die gerne mit der kleinen, finessenreichen Rebsorte Petit Manseng verschnitten werden. Beide sind sehr widerstandsfähig und können sehr lange an den Stöcken reifen. Bis in den Dezember hinein kann eine Lese als Trockenbeerenauslese stattfinden, aus der ein vorzüglicher Süßwein entsteht. Dies ist auch die Spezialität der dritten Weißweinregion im Sud Ouest, dem Monbazillac bei Bergerac. Die Süßweine aus Monbazillac enthalten hauptsächlich Sémillon, Sauvignon Blanc sowie Muscadelle.