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Ganz anders sieht es bei der Anbaufläche für den Wein aus. Sie ist auf rund 45.000 Hektar begrenzt, was zum Beispiel im Vergleich zu Spanien weniger als ein Zwanzigstel ist. Mit Blick auf die topographische Karte wird die Misere schnell klar: Die Alpen lassen keinen Weinbau zu, selbst der Klimawandel dürfte das so schnell nicht ändern. Und so reihen sich die bedeutenden Weinbaugebiete des Landes fein säuberlich im Osten aneinander, dort wo das bergige Land in die fruchtbare Pannonische Tiefebene übergeht.

Wo die Sonne aufgeht: Wein, soweit das Auge reicht

Die großen Weinbaugebiete Österreichs liegen in der Steiermark, im Burgenland, in Niederösterreich und Wien, kleinere Anbauflächen für Weißwein kommen in der zusammengefassten Region „Bergland“ hinzu – zum Beispiel in Kärnten und Tirol. Im rebenreichen Osten wird meist zwischen Weinland und Steierland unterschieden, wobei sich beide Gebiete erneut in einzelne Regionen untergliedern. Und diese besitzen in der internationalen Weinwelt einen exzellenten Ruf, nicht zuletzt aufgrund der rassigen Grünen Veltliner.

Selig, wer hier schlemmen darf: von der Wachau bis in die Südsteiermark

Da wäre zum Beispiel die Wachau im Weinviertel, wo der Grüne Veltliner an den malerischen Hängen der Donau prächtig gedeiht. Oder die Gebiete Krems-, Kamp- und Traisental, in denen die Löss- und Lehmböden nicht nur dem Grünen Veltliner bestens bekommen, sondern auch so manchen Riesling-Freund auf den Plan rufen. Oder das berühmte Weinviertel im äußersten Nordosten Niederösterreichs, wo der Welschriesling dem Grünen Veltliner einige Parzellen streitig macht. Wie wäre es mit einem Ausflug in den Norden oder Osten des Neusiedler Sees im Burgenland, wo die Rotweine die Oberhand besitzen, oder in die Süd- oder West-Steiermark, in der auch Rebsorten wie Sauvignon Blanc oder Chardonnay gut gedeihen?

DAC: In seinem Ursprung geschützt

Die meisten Weinbauregionen in Österreich verfügen über eine geschützte Ursprungsbezeichnung. Hier erzeugter Wein darf stolz die DAC-Bezeichnung tragen, die gebietstypischen Tropfen hoher Qualität vorbehalten ist. Ein gutes Beispiel: Ein Grüner Veltliner aus dem sonnenverwöhnten Weinviertel, der mit seinen grüngelblichen Farbreflexen schimmert, während das typisch-pfeffrige Bouquet schon aus dem Glas in die Nase steigt. Dann zum Vergleich ein Veltliner, dem die Wetterkapriolen im Kremstal seinen ganz eigenen, unverwechselbaren Charakter verliehen haben. Wein aus Österreich ist eben stark geprägt von seiner Umgebung.

Ein Hoch auf den Grünen Veltliner

Grüner Veltliner, das ist in Österreich ein Zauberwort. Keine andere Rebsorte ist so verbreitet und kein Weißwein hier so beliebt. Der Grüne Veltliner ist Österreicher, da mag man noch so lange im fernen Neuseeland damit experimentieren. Sein Stammbaum in Niederösterreich reicht bis ins 16. Jahrhundert zurück und bis heute nimmt er rund die Hälfte der gesamten Rebfläche für Weißweine in Österreich ein. Heißt aber nicht, dass Welschriesling und Riesling, Weißburgunder und Müller-Thurgau das Nachsehen haben. Man trinkt diese Weine halt zwischendurch – und vor allem im eigenen Land.