Weißweine in Premium-Qualität

Nur im Rheingau wird nach strengen Kriterien das Prädikat Erstes Gewächs vergeben. Lese per Hand, Ertragsbegrenzungen, hohes Mostgewicht mindestens auf dem Niveau einer Spätlese und aufwändige Herstellungsverfahren gehören zu den Grundbedingungen. Allerdings sind für das Spitzenprädikat des deutschen Weißweins nur wenige Rebsorten zugelassen. Dies beschränkt sich im Wesentlichen auf RieslingSilvaner, Burgunder und in Baden auch auf Chardonnay.

Gewiss entstehen so weiße Weinraritäten, die weltweit ihres Gleichen suchen. Immer mehr Winzer wenden sich für ihre Premium-Qualitäten auch anderen Rebsorten zu. Selbst wenn sie dann nicht zu den ersten Gewächsen zählen, genießen sie doch Weltruf. Ein Beispiel dafür sind auserlesene Gewürztraminer aus der Pfalz, Baden oder auch vom Mittelrhein.

Anders sieht es da im benachbarten Elsass aus. Auf der anderen Seite des Rheins gibt es neben Riesling, Pinot Gris und Muskat gerade die rötliche Traminer-Weißweintraube, aus der Alsace Grand Cru, das französische Pendent zum großen Gewächs, hervorgeht. Eine weitere Weinrarität unter den Ausnahme-Weißweinen sind Eisweine. Für sie werden manchmal erst im Februar die Trauben gelesen, wenn sie vom Dauerfrost hart gefroren sind. Das Ergebnis sind geringste Erträge voller Süße, Frucht und Würze. Jeder Winzer gibt seine ganze Erfahrung und sein Können in die Vinifizierung dieser Weine. Um diese Wertigkeit zu betonen, kommen die bernsteinfarbenen Eisweine nur in kleine Flaschen, aus denen sie ölig duftig zu ganz besonderen Gelegenheiten ins Glas fließen.