Der Löwenanteil der im Anbaugebiet Bordeaux produzierten Weine entfällt auf Rotwein und nur zu einem geringeren Anteil auf Bordeaux-Weißwein. Wegen ihrer fruchtigen Aromen gelten weiße Bordeaux-Weine bei Weinkennern und Genießern als geschmacksintensiver Geheimtipp. Château heißt zwar übersetzt Schloss, ein richtiges Schloss ist allerdings nicht zwingend Voraussetzung für die Namensführung. Der Begriff Château darf dann verwendet werden, wenn der Wein aus Trauben der eigenen Rebflächen bezogen wird. Je nach Lage produzieren einige dieser Weingüter je nach Lage Weißweine neben Rotweinen, andere wenige ausschließlich Weißweine.

Der weiße Bordeaux

Wie beim roten Bordeaux, sind die Spitzengewächse der weißen Château-Weine die sogenannten Crus. Wer als Weinfreund weniger tief in die Tasche greifen will, muss dennoch nicht auf Weißwein aus Bordeaux von ausgezeichneter Qualität verzichten. Diese weißen Bordeaux-Weine erreichen geschmacklich auch bei kleinerem Preis eine hohe Qualität. Die besten Anbaugebiete von weißem Bordeaux sind nicht mit denen von rotem Bordeaux identisch. Zu den über die Grenzen von Bordeaux hinaus bekanntesten Weißweinen der Region gehört der Sauternes aus einem gleichnamigen Dorf südöstlich von Bordeaux im Département Gironde.

Der Sauternes ist aufgrund seiner Edelsüße und seines hohen Alkoholgehalts weniger als Tischwein, sondern als Genusswein für entspannte Stunden geeignet. Als gehaltvoller Begleiter zu Fisch, Schalen- und Krustentieren eignet sich der geschmeidig-trockene Graves, ebenfalls südöstlich von Bordeaux stammend. Übrigens sind die besten Bordeaux-Weine, anders als das Vorurteil meint, keine Ein-Sorten-Weine, sondern vom Kellermeister raffiniert komponierte Cuvées. Sauternes wird zum Beispiel aus den sehr unterschiedlich schmeckenden Traubensorten Sémillon für die Süße, Sauvignon Blanc fürs Fruchtige und Muscadelle fürs Aroma komponiert.