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In Italien sind Tresterbrände unter dem Namen Grappa bekannt. Die italienischen Tresterbrände bestechen häufig durch feinwürzige Aromen bei einem Alkoholvolumen, das die 40 Prozent manchmal deutlich überschreiten kann.

Aus Bella Italia kommt zudem eine Spezialität, die in Deutschland noch nicht so sehr bekannt ist. Limoncello ist ein Likör, der darauf beruht, dass die ätherischen Öle der Zitroneschalen mit reinem Alkohol ausgelöst wurden. Auf gut 30 Prozent heruntergesetzt erlaubt er ein wahrhaft intensives Erlebnis der Zitrusfrucht. Damit können allenfalls die fruchtig feurigen Aromen vom französischen Mirabellenbrand aus Lothringen, dem Mirabelle de Lorraine, konkurrieren.

Französische Brände

In vielen Regionen der Welt entstehen Spirituosen durch ambitionierte Hersteller, die Genießer durch ganz individuelle Geschmackserlebnisse begeistern. Ein reiches Beispiel davon gibt Frankreich. Hier wird Calvados, der berühmte französische Apfelbranntwein, nicht nur von Großproduzenten abgefüllt. Insbesondere familiär geführte Häuser können Produkte bereitstellen, die die apfelfruchtigen Noten dieser Spezialität aus der Normandie betonen.

Was den Ehrgeiz der kleinen Destillerien an der Atlantikküste herausfordert, beflügelt ebenso ihre Pendants im Südwesten des Landes. Auch dort entsteht bis heute Weinbrand als Cognac oder Armagnac unter der sorgsamen Hand von Menschen, die die Trauben vom Feld bis zu den Brennkesseln und den darauf folgenden Ausbau in Holzfässern begleiten.

Eng verbunden mit dem Weinbau in der Grande Nation ist auch die Gewinnung von Tresterbränden. Im Burgund werden sie als Marc de Bourgogne in Perfektion destilliert und in der Provence mit Anis versetzt und zu Pastis verarbeitet.