Qualitätsstufen deutscher Weine

Vom Deutschen Wein zur Beerenauslese

Weinetiketten können verwirrend sein. Rebsorte, Lage, Weingut und irgendwo auf dem kunstvoll designten Etikett stehen Hinweise wie „Deutscher Wein“ oder „Auslese“. Was beuten diese Qualitätsstufen genau? Wo ist der Unterschied zwischen Kabinett und Spätlese? Wir geben Ihnen einen kurzen Überblick über die Qualitätsstufen und Güteklassen des deutschen Weins.

Qualitätsstufen: Alles klar geregelt

Der Gesetzgeber schreibt genau vor, was auf dem Weinetikett stehen muss und welche Merkmale ein Wein haben muss, wenn er in eine bestimmte Güteklasse eingeteilt werden will.

Deutscher Wein

Die unterste Stufe der Qualitätspyramide bildet der Deutsche Wein. Er hat keine Herkunftsbezeichnung und ersetzt den bis 2009 genutzten Begriff Tafelwein. Dieser Wein darf ausschließlich aus deutschen Trauben von zugelassenen Rebflächen und Rebsorten gekeltert werden. Der Gesamtalkoholgehalt des Weins muss zwischen 8,5 und 15 Volumenprozent liegen.

Deutscher Landwein

Der Deutsche Landwein besitzt eine geschützte geografische Angabe und soll typisch sein für die Region, in der er angebaut wird. So gibt es zum Beispiel den Pfälzer Landwein, den Rheingauer Landwein oder den Badischen Landwein. Insgesamt gibt es 19 zugelassene deutsche Landwein-Anbaugebiete.

Qualitätswein

Dem Deutschen Landwein folgt der Qualitätswein, die Qualitätsstufe, in die die meisten deutschen Weine fallen. Qualitätsweine müssen eine amtliche Qualitätsprüfung bestehen und ein bestimmtes Mindestmostgewicht aufbringen. Die amtliche Prüfnummer auf dem Etikett belegt die sensorische und analytische Prüfung des Weins.

Prädikatswein

Die Spitze der Güteklassen bilden die Prädikatsweine. Sie müssen die höchsten Anforderungen erfüllen und werden dafür mit einem von fünf Prädikaten belohnt. Prädikatsweine dürfen ausschließlich aus einer Rebsorte gekeltert und nicht verschnitten sein. Der Alkoholgehalt muss bei Prädikatsweinen mindestens bei 12 Prozent vol. liegen.
Je nach Mostgewicht, das Rückschluss auf den Zuckergahlt elaubt, gibt es aufsteigend folgende Prädikate:

  • Kabinett: geringer Alkoholgehalt, fein und leicht.
  • Spätlese: Trauben werden etwas später geerntet, elegante, fruchtige Weine.
  • Auslese: Ausschließlich aus vollreifen, süßen Trauben gekeltert. Edle, fruchtsüße Weine.
  • Beerenauslese: Werden aus überreifen, handgelesenen Trauben gekeltert. Edelsüßer Dessertwein.
  • Trockenbeerenauslese: Der feinste und süßeste Wein. Gekeltert aus edelfaulen, getrockneten Trauben.
  • Eiswein: Konzentriert und sirupartig. Die Trauben bleiben bis zum Winter an der Rebe und dürfen nur bei einer Traubentemperatur von mindestens -7 °C gelesen werden. Ein Großteil des Wassers bleibt gefroren und wird nicht zu Wein.

Die Qualitätsstufen deutscher Weine sind streng geregelt und die Angaben auf den Etiketten sind absolut verlässlich, wenn Sie dort eine amtliche Prüfnummer finden. Insgesamt ist das System noch etwas weiter aufgefächert, da gibt es zum Beispiel noch die VDP-Weine – die Weine des Verbandes deutscher Prädikatsweingüter mit eigener Einteilung. Aber für den nächsten Weinkauf sind Sie mit unserer Übersicht sehr gut gewappnet.

 

 

 

 

 

 

 

 


Weiter zu: Weintypen - Wein ist nicht gleich Wein – Vom zartfruchtigem Weißwein bis zum körperreichen Roten